Verschickungskinder aus NRW berichten „Bitte holt mich, sonst muss ich weinen“

Düsseldorf · Fünf Verschickungskinder aus NRW schildern, welche Qualen sie bei ihren Kinderkuren durchlitten haben. Das Land hat seine Hilfe bei der Aufarbeitung zugesagt, die Opposition bringt das Thema ins Parlament.

 Ein kleiner Junge wartet auf dem Flugfeld des Flughafens Tempelhof (August 1953).

Ein kleiner Junge wartet auf dem Flugfeld des Flughafens Tempelhof (August 1953).

Foto: dpa

Am vergangenen Freitag sitzen vier Frauen und ein Mann auf Einladung der SPD in Raum E1A17 des Düsseldorfer Landtags. Durch die hohen Fenster fallen die warmen Strahlen der Spätsommersonne. Doch die Schilderung der fünf lassen die Zuhörer frösteln. Sie gehören allesamt der Opfer-Initiative Verschickungskinder an. Aus medizinischen Gründen wurden ab den 1950er Jahren bis in die 1990er hinein Kinder zu Tausenden quer durch die Republik geschickt. Zur Kur, hieß es. Doch statt Erholung erwartete viele Kinder der blanke Horror: Einsamkeit, emotionale Kälte, Misshandlung bis hin zur Verabreichung von Beruhigungsmitteln. Wir dokumentieren die Aussagen der Betroffenen: