Düsseldorf Verkehrs-Chaos rund um Schadowstraße

Düsseldorf · Weil sich die Straßenbahnen stauten, wurde die Einkaufsstraße am Nachmittag teilweise für den Autoverkehr gesperrt. Nach dem Montag will man sich kaum vorstellen, wie die Verkehrssituation am Mittwoch in der Düsseldorfer Innenstadt sein wird. Denn gleich zwei Gewerkschaften haben Demonstrationen angekündigt:

Hier staut sich rund um die Schadowstraße der Verkehr. Zur besseren Ansicht klicken Sie bitte auf die Karte.

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Foto: graf

Verdi zieht gegen Mittag von der Friedrich-Ebert-Straße über Berliner Allee und Graf-Adolf-Straße zum Landtag. Der Deutsche Beamtenbund zieht ab 11.30 Uhr vom Burgplatz über die Heinrich-Heine-Allee zur Abschlusskundgebung auf der Jägerhofstraße, wo das NRW-Finanzministerium seinen Sitz hat und wo sich eine der wichtigsten Umleitungen für Autofahrer befindet. Es geht um Abschlüsse im öffentlichen Dienst — und bringt den Verkehr in der Innenstadt wohl zum Stillstand.

Dass die Situation wegen des Abrisses der Hochstraße Tausendfüßler ohnehin äußerst angespannt ist, wurde gestern erneut deutlich: Rund um Schadow- und Jacobistraße kam es zum Chaos, vor allem Straßenbahnen standen im Stau.

Um die Lage zu entzerren, sperrte die Stadt nach Rücksprache mit der Polizei die Schadowstraße in Richtung Innenstadt für Autos. Wer nun vom Wehrhahn kommt, wird nach rechts in die Jacobistraße abgeleitet. Das soll vorerst so bleiben.

Offenbar kommen dort mehrere Faktoren zusammen: Weil die Linien 701, 706 und 715 nicht mehr über Hofgartenstraße und Berliner Allee fahren, sondern über Duisburger/Jacobi- und Schadowstraße geleitet werden, stauen sich die Bahnen auf der Schadowstraße. Die Bahnen — mindestens 30 Meter lang — blockieren Kreuzungen, Autofahrer, die in die Kreuzungen fahren, blockieren die Bahnen.

Die Folgen sind weit zu spüren: Fahrgäste berichteten, dass sie von Flingern bis zur Jacobistraße mehr als eine Stunde in der Bahn festsaßen, dass Schulkinder Angst bekamen und der Fahrer dennoch keine Durchsagen machte. Ein Fahrgast aus Pempelfort brauchte für die Strecke zwischen zwei Haltestellen, Marienhospital bis Jacobistraße, eine halbe Stunde, die Straßenbahnfahrerin setzte dem Ärger der Fahrgäste in ihren Durchsagen jedoch charmanten Düsseldorfer Humor entgegen.

Zudem ermöglichte sie jenen, die wollten, auf offener Strecke an der vordersten Tür auszusteigen und sicherte die Fahrgäste selbst mit Fahnen.

"Wir können nicht viel ändern, die Bahnen müssen auf den vorgegebenen Umleitungsstrecken fahren", sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Deshalb müssten sich die Autofahrer flexibler zeigen und sich andere Wege suchen. Kürzere Züge kommen seinen Angaben nach nicht in Frage, weil man damit rechnet, dass wegen der Verkehrssituation mehr Leute vom Auto auf die Bahn umsteigen. Man sei aber in ständigem Kontakt mit der Stadt, um die Situation zu verbessern.

Dennoch sorgen manche zusätzlichen Engpässe bei Verkehrsteilnehmern für Kopfschütteln: So war am Samstag die Durchfahrt von der Königsallee über die Carl-Theodor- zur Kasernenstraße wegen Arbeiten der Rheinbahn nicht möglich. "Der Grund war eine Gleisregulierung", sagt Schumacher. Die Gleise wurden in ihrer Höhenlage korrigiert. Die Maßnahme sei unaufschiebbar gewesen. Das soll auch bei Kanalbauarbeiten auf der Prinz-Georg-Straße der Fall sein. Auf der Route, die stadteinwärts in die ausgewiesene Umleitungsstrecke Jacobistraße mündet, wurden die Fahrspuren verengt, was den Verkehrsfluss der Autos zusätzlich stocken lässt.

Auch die Heine-Allee ist eine Dauer-Staustelle. Die Stadt weist bereits ab dem Luegplatz und auf der Oberkasseler Brücke auf die geeignetere Route über die Rheinkniebrücke hin. Mittels Spursperrungen wird der Autoverkehr laut Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement zudem "in Richtung Rheinufertunnel gedrängt". Von dort aus lasse sich die Innenstadt über die Graf-Adolf-Straße besser erreichen. Und: Die Stadt nimmt behindernde Falschparker mehr ins Visier.


(top/ila)
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