Zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis Verdi will Druck auf die Awo in NRW erhöhen

Düsseldorf · Die zweite Verhandlungsrunde bei der Arbeiterwohlfahrt ist ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, den Druck aus den Betrieben noch einmal zu erhöhen. Über weitere Aktionen wird am 4. Februar entschieden. Diese sollen noch vor der Verhandlungsrunde am 12. Februar stattfinden.

 Angestellte der Arbeiterwohlfahrt NRW im Warnstreik.

Angestellte der Arbeiterwohlfahrt NRW im Warnstreik.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Verdi hat sich nach dem NRW-weiten Warnstreik bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) zufrieden mit der Beteiligung gezeigt. Knapp 2500 Beschäftigte seien dem Aufruf gefolgt, erklärte eine Sprecherin. 2400 seien zu der Kundgebung vor dem Düsseldorfer DGB-Haus angereist, wo die zweite Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern stattfand.

Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von zehn Prozent bei einer Laufzeit von 13 Monaten für die 65.000 Beschäftigten des Wohlfahrtsträgers. Die Awo NRW hat dagegen sieben Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten geboten. Zwar bezeichnete Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer das Arbeitgeberangebot als „Verhandlungsbasis“, ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass die Gewerkschaft deutlich mehr will.

Die Awo betreibt in Nordrhein-Westfalen rund 3000 Einrichtungen, darunter 729 Kitas, 490 Offene Ganztagsschulen (OGS) und 132 Seniorenzentren. Eine abschließende Zahl, wie viele Einrichtungen wegen des Streiks schließen mussten, konnte Verdi nicht nennen. Der Streikschwerpunkt habe allerdings auf dem mittleren Ruhrgebiet, also in Bochum und Recklinghausen, gelegen. Allein dort beteiligten sich 800 Streikende. Vor allem Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen der Awo waren von den Ausständen betroffen.

Die zweite Verhandlungsrunde wurden am Abend ergebnislos beendet. „Im Kern sind wir keinen Schritt weitergekommen“, teilte die Gewerkschaft ihren Mitgliedern mit. Damit sind weitere Warnstreiks höchst wahrscheinlich. Am 4. Februar tritt die Tarifkommission zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. „Ohne noch stärkeren Druck aus den Betrieben kommen wir nicht weiter“, erklärte Verdi.

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