Verdacht auf Fliegerbombe an Uniklinik Stadt Essen lässt Container-Mauer als Schutz aufstellen

Essen · Auf einer Baustelle an der Essener Uniklinik besteht der Verdacht, dass eine Fliegerbombe auf dem Gelände liegt. Die Stadt Essen hat mit Bodensondierungen begonnen - und lässt aus Containern eine Schutzwand errichten.

 Standard-Container, die als sicherer Splitterschutz bei Bombenfunden jetzt auch in Essen zum Einsatz kommen.

Standard-Container, die als sicherer Splitterschutz bei Bombenfunden jetzt auch in Essen zum Einsatz kommen.

Foto: Bloedorn Container GmbH

An einer Baustelle an der Essener Uniklinik könnte eine Fliegerbombe liegen. Die Stadt Essen sucht nun nach ihr. Dafür hat sie eine spektakuläre Vorsichtsmaßnahme ergriffen.

Das Ordnungsamt der Stadt Essen beauftragte eine Dortmunder Spezialfirma, mit 22 Standard-Seecontainern eine Splitterschutzwand um die vermutete Weltkriegsbombe zu stapeln. Laut der Firma entsteht so auf dem Gelände, auf dem die neue Kinderklinik gebaut wird, eine 66 Meter lange und 5,5 Meter hohe Mauer. Diese leite im Falle einer Detonation den Explosionsdruck nach oben weg.

Die Container sind zudem mit Tanks ausgestattet. Jeder Tank wird mit jeweils 24.000 Litern Wasser befüllt. Die Schutzwand, die am Freitag fertiggestellt werden soll, hat laut Firma ein Gesamtgewicht von 500 Tonnen.

"Die Behörden haben sich für diese Vorbereitungsmaßnahme entschieden. Denn sie hilft uns dabei, im Falle einer Evakuierung den Evakuierungsradius zu verkleinern", sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Baustelle sei in einem sensiblen Bereich, in dem sich viele Personen mit unterschiedlichem Gesundheitszustand befänden. Da sei es grundsätzlich nicht leicht, schnell zu evakuieren.

Der Verdacht auf eine Bombe auf dem Baustellengelände war durch Luftbildaufnahmen aufgekommen. Eine Firma für Kampfmittelbeseitigung begann am Donnerstag mit den Sondierungsarbeiten. Sie führt Bohrungen durch, um den Verdachtspunkt einzugrenzen.

Laut Stadt können sich diese Bodensondierungen noch ein bis zwei Wochen hinziehen. "An einem Verdachtspunkt sind 35 Bohrungen nötig. Und am Donnerstag konnten die ersten 15 Bohrungen durchgeführt werden", sagte die Stadtsprecherin. Bis endgültig geklärt ist, ob eine Bombe auf dem Gelände liegt, soll die Container-Wand Patienten und Mitarbeiter der Uniklinik Schutz bieten.

(togr)
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