Mutmaßliche Entführung in Velbert Autofahrer gesteht Mitnahme eines Kindes - trotzdem keine Festnahme

Velbert · Im Fall der mutmaßlichen gescheiterten Kindesentführung von Velbert hat ein 21-Jähriger gestanden, den Jungen in seinem Auto mitgenommen zu haben. Die Polizei kann den Mann aus juristischen Gründen aber nicht festnehmen.

Velbert: Junge vor Schule in Velbert entführt

Entführung in Velbert: Diese Hinweise geben Schulen und Polizei Kindern
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Junge vor Schule in Velbert entführt

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Polizei ermittele „mit Hochdruck“ wegen Freiheitsberaubung gegen den polizeibekannten Deutschen. „Wir haben im Augenblick aber keine rechtliche Möglichkeit, ihn festzunehmen. Wir brauchen Zeugen für die angeblichen weiteren Vorfälle dieser Art.“ Bisher habe sich aber niemand der zahlreichen Menschen, die im Internet vom Ansprechen weiterer Kinder berichtet hätten, als Zeuge gemeldet. In den Sozialen Netzwerken wurde verbreitet, dass es weitere Fälle in Essen und Hattingen gegeben habe.

Der Mann hatte den Jungen laut Aussagen des Kindes angesprochen und genötigt, in seinen Wagen zu steigen. Dann fuhr sich der 21-Jährige mit seinem Wagen wenige Kilometer weiter in einer Böschung fest. Nach diesem Unfall ließ er den Zehnjährigen laufen. Welchen Grund der Mann für das Mitnehmen des Kindes angibt, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben. Ein Werkstattbesitzer, der auch Mietwagen vermittelt, hatte den Hinweis auf den 21-Jährigen gegeben.

Er hatte der Polizei berichtet, dass ein Mann, auf den die Beschreibung des zehnjährigen Jungen zutreffe, den schwarzen Kleinwagen im fraglichen Zeitraum gemietet hatte. Tatsächlich entdeckten Ermittler an dem Wagen Unfallspuren, die zu dem Geschehen passten.

Der 21-Jährige war zunächst als Zeuge befragt worden, dann als Beschuldigter. Am 22. Februar soll er den zehnjährigen Jungen auf dem Schulweg angesprochen und in seinen Wagen gelockt haben. Er werde ihn zur Schule bringen. Tatsächlich sei er dann aber mit seinem Wagen vom Schulweg abgebogen und in das dünner besiedelte Wodantal gefahren.

Als er mit seinem Wagen in einer Kurve von der Straße abkam und in eine Böschung rutschte, hatte er den Jungen laufen lassen. Die Polizei hält die Aussagen des Jungen für glaubwürdig. An besagter Stelle fanden sich entsprechende Unfallspuren.

(top/dpa)
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