NRW-Ministerpräsident zu US-Wahl Laschet wünscht sich bei Biden-Sieg Amtsübergabe „in Würde“

Düsseldorf/Washington · Bei der US-Präsidentschaftswahl liegt Joe Biden in den letzten verbliebenen Bundesstaaten auf Siegeskurs. Sollte der Herausforderer gewinnen, sollte Trump sein Amt würdevoll übergeben, meint Armin Laschet. Er habe Vertrauen in die US-amerikanischen Institutionen.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Archivfoto).

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (Archivfoto).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich besorgt gezeigt, ob im Fall einer Wahlniederlage für US-Präsident Donald Trump eine geordnete „demokratische Übergabe“ gelingt. Sollte dessen Herausforderer Joe Biden siegen, wäre eine Amtsübergabe „in Würde“ wichtig, sagte der CDU-Politiker am Freitagmorgen im WDR. Der ehemalige Präsident George Bush Senior habe 1992 noch in der Wahlnacht seine Niederlage gegen Bill Clinton eingestanden und dabei seinen Respekt vor der Würde des demokratischen Systems betont. Das klinge heute „wie aus einer anderen Zeit“, meinte Laschet.

Trump stellt sich als Opfer von Wahlbetrug dar und will sich mit einer Klagewelle gegen die drohende Wahlniederlage stemmen. Sein Herausforderer Biden lag bei der Auszählung in den letzten verbliebenen Bundesstaaten auf Kurs zum Sieg bei der Präsidentenwahl. Trump behauptete, würden nur legitime Stimmen ausgezählt, würde er die Wahl „mit Leichtigkeit“ gewinnen. Der Präsident machte in einer Rede am Donnerstag Manipulationen dafür verantwortlich, dass Biden in wichtigen Bundesstaaten aufholt. Er tat so, als wäre es bei einer Stimmenauszählung ausgeschlossen, dass ein Kandidat den anderen überflügeln könnte. Trump wolle dagegen mit „einer Menge Klagen“ vorgehen. Mehrere TV-Sender brachen wegen der Behauptungen die Übertragung der Veranstaltung vorzeitig ab.

NRW-Ministerpräsident Laschet kritisierte, Trump rufe mit seinen Behauptungen über Verschwörungen in ein Land hinein, in dem es viel Wut und Aggression gebe – das könne die Situation weiter anheizen. Trumps Äußerungen über angebliche Manipulationen bei den Briefwahlen seien haltlos. „Es gibt keine Manipulation.“ Sein Vertrauen in die US-amerikanischen Institutionen sei in den letzten Tagen aber noch gewachsen, betonte Laschet. Kaum ein Republikaner sei Trump beigesprungen.

Konkret zu benennen, ob er lieber Republikaner Trump oder Demokrat Biden im Weißen Haus sehen möchte, sei nicht klug, meinte der NRW-Regierungschef. Wie viele Menschen in Deutschland habe aber auch er selbst „gehadert“ mit Trump. Wichtig sei es, „wegzukommen vom Ich-Stil“.

(mba/dpa)
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