Libanesische Vernehmungsprotokolle eingetroffen Urteil im Kofferbomber-Prozess erneut verschoben

Gegen den mutmaßlichen Kofferbomber von Köln, Youssef E. H., wird in den nächsten Tagen kein Urteil gesprochen. Der Prozessabschluss, der für den 26. November geplant war, verzögert sich erneut um mindestens zwei Wochen. Wie das Oberlandesgericht Düsseldorf am Montag mitteilte, haben die libanesischen Behörden erst kurzfristig Vernehmungsprotokolle seines mutmaßlichen Mittäters Jihad Hamad geschickt.

Libanesische Vernehmungsprotokolle eingetroffen: Urteil im Kofferbomber-Prozess erneut verschoben
Foto: AP, AP

Der Senat habe die Unterlagen bereits im Januar angefordert, sie aber erst jetzt erhalten, hieß es. Die Vernehmunsprotokolle seien wichtig, um den Prozess ordnungsgemäß zu Ende zu führen. Auch das für Dienstag geplante letzte Wort des Angeklagten werde verschoben.

E.H. und Hamad hatten im Juli 2006 auf dem Kölner Hauptbahnhof zwei Kofferbomben in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz deponiert, die aber nicht explodierten. Ein libanesisches Gericht verurteilte Hamad für die Tat bereits zu zwölf Jahren Haft, den Düsseldorfer Angeklagten in Abwesenheit zu lebenslanger Freiheitsstrafe.

Die Bundesanwaltschaft forderte Ende Oktober eine lebenslange Freiheitsstrafe für E. H. wegen versuchten Mordes in einer Vielzahl von Fällen. Die Verteidigung plädierte hingegen auf Freispruch - der Angeklagte und Hamad hätten mit den Kofferbomben lediglich Angst und Schrecken verbreiten wollen und sie absichtlich fehlerhaft konstruiert.

(ap)
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