Urteil am Amtsgericht Düsseldorf Fast drei Jahre Haft für falschen Kommissar

Düsseldorf · Ein falscher Kommissar, der fünf Seniorinnen trickreich um deren Ersparnisse gebracht hatte, muss 33 Monate lang in Haft. So urteilte am Montag das Amtsgericht Düsseldorf über den 30-jährigen Angeklagten.

 Das Amtsgericht in Düsseldorf (Symbolbild).

Das Amtsgericht in Düsseldorf (Symbolbild).

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Ich war in einer schlechten Lage, wusste nicht, was ich da mache“, bestätigte er vor Gericht alle 13 Anklagepunkte. Jetzt wolle er schnellstens einen Job finden, „alles wieder rückgängig machen, meine Schuld begleichen“.

Laut Geständnis hatte er sich Anfang 2017 in der Türkei mit einem Landsmann getroffen, der als falscher Kripo-Beamter gezielt Senioren anrief, wobei im Telefondisplay stets die Nummer „110“ erschien. Der Anrufer log den Leuten dann vor, eine „Sicherstellung ihrer Wertsachen und Geldbeträge sei zwingend erforderlich“, sie sollten alles zusammenraffen, ein „Kollege“ würde es gleich abholen.

Fünf Rentnerinnen zwischen 78 und 85 Jahren fielen darauf herein. Der Anrufer aus der Türkei alarmierte daraufhin sofort den Angeklagten, der als falscher Kommissar oft nur Minuten später bei den Privatwohnungen in den Düsseldorfer Stadtteilen Derendorf oder Pempelfort klingelte und Schmuck, Bargeld, Goldmünzen und EC-Karten samt PIN einsammelte.

Mit den erbeuteten Bankkarten wurden später per Barabhebungen oder Überweisungen weitere Gelder von den Opfer-Konten geholt. Insgesamt entstand dadurch ein Schaden von rund 30.000 Euro.

Der Staatsanwalt, der dreieinhalb Jahre Haft forderte, nannte diese Art des Trickbetruges „massiv schäbig“. Das Gericht blieb etwas unter diesem Antrag, das Urteil ist aber nicht rechtskräftig.

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