Wochenende Unwetter wüteten in der Region

Am Wochenende hat ein Unwetter Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Atem gehalten. In einigen Orten kamen heftige Regenschauer und Blitze herunter. In Xanten wurden 13 Menschen während eines Römerfests schwer verletzt. In Viersen und Mönchengladbach war "Land unter".

Blitzeinschlag bei Großveranstaltung in Xanten
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Blitzeinschlag bei Großveranstaltung in Xanten

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Xanten

Mehr als 10.000 Besucher tummelten sich am Samstagnachmittag beim Römerfest im "Archäologischen Park Xanten", als gegen 15.30 Uhr ein heftiges Unwetter mit Starkregen und Gewitter aufzog. Der Blitz schlug in eine Baumgruppe auf dem Gelände ein und verletzte 13 Menschen zum Teil schwer. Die Gruppe hatte Schutz unter den Bäumen gesucht. Mehr als 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Rettungsdiensten und Polizei sorgten sich um die Verunglückten, Angehörigen und Besucher. Die Veranstaltung wurde für Sonntag abgesagt.

Emmerich

Starke Gewitter und heftiger Platzregen haben am Wochenende auch in Emmerich für ein großes Chaos gesorgt. Am Freitagabend schlug ein Blitz in einen umgebauten Bauernhof an der Hohen Heide ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Der Bewohner war glücklicherweise nicht zuhause. Die Feuerwehr bekam das Feuer schnell unter Kontrolle. Auf der Autobahn 3 sorgte das Unwetter für einen Unfall mit drei schwer verletzten Personen. Platzregen setzte die Fahrbahn in wenigen Sekunden komplett unter Wasser. Eine 24-Jährige verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug und prallte mit dem Wagen eines Mannes zusammen. Beide Fahrer und eine 48-jährige Beifahrerin im Wagen der Emmericherin wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Unwetter-Nacht kam es zu weiteren Unfällen auf der A 3, die jedoch alle glimpflich verliefen.

Nördlicher Niederrhein

Auch in Duisburg, Goch und Moers waren der bedrohlich schwarze Himmel, wolkenbruchartige Regenfälle, Blitz und Donner am Wochenende an der Tagesordnung. Aber obwohl dort auf Stadtfest, Kirmes und Schützenfest etliche Besucher im Freien unterwegs waren, gab es mit Ausnahme von nassen Pullovern, Hosen und Schuhen keine nennenswerten Wetter-Vorfälle zu beklagen.

Langenfeld

Die Langenfelder haben von den Gewittern über NRW beinahe nichts mitbekommen. Nur ein einziger Blitz mit gewaltigem Donner durchschnitt am Samstagnachmittag den Himmel — doch der hatte es in sich. Er sprengte auf der Hegelstraße ein etwa vierzig Zentimeter großes Loch in den Giebel des ersten Hauses. Gesteinsbrocken, Styroporverkleidungsstücke und zersplitterte Dachpfannen flogen auf die Straße. Menschen wurden allerdings nicht verletzt.

Ratingen

Am Samstag ist eine kleine Gewitterzelle über das Ratinger Stadtgebiet gezogen. Die Feuerwehr musste zeitgleich zu mehreren Einsätzen ausrücken. In Breitscheid, An der Kemm, schlug ein Blitz in einen Dachstuhl ein. Zwei Bewohner wurden verletzt und mussten mit einem Knalltrauma ins Klinikum Essen eingeliefert werden. In Lintorf wurde die Feuerwehr zu einem angeblichen Brand in einem Postverteilungszentrum gerufen — es war Fehlalarm. Ebenfalls als Fehlalarm erwies sich ein Wasserschaden in einem Baumarkt in Breitscheid. In Hösel stürzte ein Baum in die Oberleitung der S-Bahn. Die Strecke wurde umgehend gesperrt und abgesichert.

Mönchengladbach

Genau 403 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr am Samstag binnen weniger Stunden. Keller aber auch Räume im Erdgeschoss standen voll Wasser. Einige Autofahrer mussten aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Laut Feuerwehr-Sprecher Armin Taube mussten auch einige umgestürzte Bäume beseitigt werden. Die Polizei hatte viel Arbeit mit Gullydeckeln, die wieder befestigt werden mussten. Auf der Bahnstraße geht seit Samstagnachmittag nichts mehr. Da die Straße unterspült wurde, ist sie auch heute noch gesperrt. Auch die Senke der Waldnieler Straße und zwei Unterführungen am Nordpark liefen voll, waren aber schon am Sonntag wieder passierbar.

Viersen

Kurz vor 16 Uhr kam am Samstag auch in Viersen der große Regen. Nicht nur im Dülkener Norden gingen die Wassermassen nieder, auch die Autobahn 61 wurde an der Ausfahrt Süchteln zur Seenplatte. In Süchteln schoss das Regenwasser von den Höhen in die Wohnstraße herab, die Kanalisation konnte— wie an anderen Orten auch — die Wassermengen nicht mehr fassen.Kies und Schlamm ergossen sich über die Fahrbahn bis in die Düsseldorfer Straße hinein. Dort und am Willy-Brandt-Ring in Alt-Viersen, meldete die Polizei, wurden Bäume entwurzelt, auch an der Brasselstraße im Viersener Süden knickten Baumstämme um. In der Viersener Innenstadt schießen Sturzbäche die Löhstraße hinab, andernorts schossen Gullydeckel auf Wasserfontänen in die Höhe, Autos standen zum Teil bis zur Türklinke unter Wasser. Mit über 200 Einsatzkräften und 44 Fahrzeugen waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk bis in die frühen Sonntagmorgenstunden unterwegs. 170 Anrufe registrierten die Helfer in nur einer Stunde.

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