Zwischenfall in Unna Mann mit Messer im Regionalexpress festgenommen

Unna · In einem Regionalexpress bei Kamen zückt ein Mann nach einem verbalen Streit ein Messer. Zwei zufällig anwesende Polizeianwärter greifen ein und verhindern möglicherweise Schlimmeres.

Die Polizei musste in einem Zug einen Mann überwältigen, der ein Küchenmesser dabei hatte. (Symbolbild)

Die Polizei musste in einem Zug einen Mann überwältigen, der ein Küchenmesser dabei hatte. (Symbolbild)

Foto: dpa/Jörg Carstensen

In einem Regionalzug ist es bei Kamen zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Mann mit einem „sehr langen Küchenmesser“ sei überwältigt und festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Dortmund.

Zuvor sei ein 27-Jähriger aus dem Kosovo mit einem 45-jährigen Deutschen in Streit geraten. Der Ältere habe dann plötzlich das Messer gezückt. Zufällig anwesende 20 und 22 Jahre alte Polizeianwärter hätten eingegriffen und den Mann überwältigt. Dabei sei der Verdächtige leicht verletzt worden, berichtete ein Polizeisprecher in Unna. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und werde dort bewacht.

Der 45-Jährige sei mehreren Mitreisenden bereits vor der Tat als alkoholisiert und potenziell aggressiv aufgefallen. Mit den zuständigen Stellen werde derzeit eine Einweisung des Mannes in eine psychiatrische Einrichtung geprüft.

Derzeit prüften die Behörden, ob es sich um eine versuchte gefährliche Körperverletzung, oder um eine Bedrohung gehandelt habe. Hinweise auf einen politischen oder terroristischen Hintergrund gebe es derzeit nicht.

Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor über den Vorfall berichtet. Dieser stelle sich ganz anders dar als der vergangene Woche im schleswig-holsteinischen Brokstedt, betonte der Polizeisprecher.

Dort hatte ein 33 Jahre alte Palästinenser in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden teils schwer verletzt. Der Verdächtige, der mehrfach einschlägig vorbestraft ist, war knapp eine Woche zuvor aus der U-Haft in Hamburg entlassen worden. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen erlassen.

(kag/dpa)
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