Land kooperiert mit Bildungsinitiative Uni-Absolventen lehren an Problemschulen

Benachteiligte Schüler sollen ab dem nächsten Schuljahr mehr Unterstützung bekommen. Das Land NRW und die gemeinnützige Bildungsinitiative "Teach First" Deutschland unterzeichneten am Dienstag in Düsseldorf ein Kooperationsabkommen. Mit dem bundesweit einmaligen Projekt sollen insgesamt 40 hoch qualifizierte Hochschulabsolventen zwei Jahre lang an Schulen in sozialen Brennpunkten eingesetzt werden. Insgesamt zwei Millionen Euro investiert das Land in die Zusatzförderung.

"Es ist ein gutes Signal, dass sich 'Teach First', die Deutsche Post und das Land zusammengefunden haben, um Schülern zu helfen, die es besonders schwer haben", sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Zusätzlich zu den 7000 neuen Lehrerstellen, die das Land seit dem Regierungswechsel 2005 geschaffen habe, sollen mit dem Engagement der Uni-Abgänger die Zukunftschancen von benachteiligten Schülern verbessert werden.

Schulministerin Barbara Sommer (CDU) unterzeichnete die Erklärung für die Landesregierung. "'Teach First' ist eine hervorragende Idee, von der alle Beteiligten profitieren", sagte die Ministerin. Die Schulen würden dadurch besonders gut ausgebildete Absolventen mit außergewöhnlichen Kompetenzen gewinnen. Hinter "Teach First" stehen große Förderer aus der Wirtschaft. Neben der Post sind dies unter anderem Vodafone und Lufthansa.

"Die jungen Akademiker reifen durch die zwischenmenschlichen sozialen Erfahrungen", betonte Sommer. Sie rief alle Ganztaghaupt- und Gesamtschulen in Problembezirken auf, sich um das Engagement von "Fellows" aus dem Teach-First-Programm zu bewerben.

Die "Fellows" werden für ihre Tätigkeit ein Referendargehalt bekommen. Die jungen Menschen, die sonst eher zu einer Karriere in der freien Wirtschaft tendieren würden, sollten so für das Lehramt interessiert werden, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Schulministeriums. Das Land stellt auch die Infrastruktur wie Büros zur Verfügung und finanziert die Vorbereitungskurse der Absolventen für den Schuldienst.

"Teach First" passe genau zur NRW-Bildungspolitik, sagte Rüttgers. "In den letzten Jahren ist in unseren Schulen viel geschehen", fügte er hinzu. Die gemeinnützige Initiative unterstütze die staatlichen Bemühungen etwa zum Ausbau des Ganztagsunterrichts. 2009 steige die Zahl der Ganztagsplätze auf landesweit 269.300. Das seien 280 Prozent mehr als 2005. Vor allem in den Hauptschulen solle es mehr individuelle Förderung und Berufsorientierung geben.

(DDP)
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