Unglück in Isselburg-Anholt Zweiter Arbeiter nach Unfall in Kieswerk tot gefunden

Isselburg-Anholt · Nach dem Arbeitsunfall in einem Kieswerk in Isselburg-Anholt haben die Einsatzkräfte die Leiche eines zweiten Arbeiters gefunden, der bei dem Unglück verschüttet worden war. Sie konnte nach Angaben der Feuerwehr aber noch nicht geborgen werden.

Arbeiter in Kieswerk in Isselburg verschüttet - zwei Tote
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Arbeiter in Kieswerk in Isselburg verschüttet - zwei Tote

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Ein Notarzt sei aber in der Nacht zu dem Verunglückten gelangt und habe nur noch seinen Tod feststellen können, sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwochmorgen. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks versuchten am Mittwochorgen, die Leiche zu bergen. Dies sei gefährlich, da immer wieder Kies nachsacke, sagte der Sprecher.

Bei dem Unfall wurden am Dienstag vier Arbeiter unter den Steinen begraben. Zwei Männer konnten verletzt geborgen werden. Der 30-jährige Bocholter und ein 55 Jahre alter Mann aus dem niederländischen Etten waren nur teilweise verschüttet worden und wurden mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ein 42-jähriger Niederländer war bereits am Dienstagabend tot geborgen worden.

Laut Polizei waren die Männer an einem etwa 15 Meter hohen Kiesberg auf dem Gelände der Kiesbaggerei beschäftigt. Dort gerieten Steine ins Rutschen. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die vier Arbeiter offenbar ein verstopftes Förderband an dem etwa zwölf Meter hohen Kiesberg neben einem Baggersee in Stand zu setzen, als es zu dem Unfall kam und der Kies ins Rutschen geriet. Wie das passieren konnte, ist noch unklar.

Eine Drohne war im Einsatz, um die Lage von oben zu sondieren. Eine Rettungshundestaffel des THW stand parat und schweres Gerät wurde herangeschafft, um an die Verschütteten per Kran zu gelangen. Eine große Anzahl an Feuerwehrleuten aus dem gesamten Umkreis und Kräfte des Roten Kreuzes waren im Einsatz. Sogar ein Helfer im Taucheranzug wurde in den Kiesberg geschickt, um die Bergung zu unterstützen.

Das Anholter Kieswerk Breels wird von der Heeren-Herkener Kiesbaggerei betrieben, die zur "Netterden Sand und Kies"-Gruppe gehört. Die Kiesgrube am Hahnerfeld wurde erst im Jahr 2012 angelegt, die Produktion nahm das Werk ein Jahr später auf. Es zählt zu den modernsten in Europa - anfangs mit 45 Hektar, vor zwei Jahren kamen weitere 28 hinzu. Protest gegen die Abgrabungen gab es von den Bürgerinitiativen "Eden Niederrhein" und "Isselburg 21".

(ate/sef/top/dpa/lnw/afp)
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