PFT durch Dreharbeiten in Düsseldorf? Umweltverschmutzung: Verdacht gegen "Alarm für Cobra 11"

Düsseldorf · Alarm für Cobra 11 ist gleichbedeutend mit spektakulären Verfolgungsjagden, mit Autos, die durch die Luft wirbeln und mit gefährlichen Schäden. Nicht auszuschließen, dass die Autos bei den Szenen in Brand gerieten und gelöscht werden mussten – mit Löschschaum, der die Chemikalie PFT enthielt. Und das auf der Umgehungsstraße B8n im Düsseldorfer Norden, die zwischen 2003 und 2005 vor ihrer Eröffnung Schauplatz für die Serienproduktion war.

Alarm für Cobra 11 ist gleichbedeutend mit spektakulären Verfolgungsjagden, mit Autos, die durch die Luft wirbeln und mit gefährlichen Schäden. Nicht auszuschließen, dass die Autos bei den Szenen in Brand gerieten und gelöscht werden mussten — mit Löschschaum, der die Chemikalie PFT enthielt. Und das auf der Umgehungsstraße B8n im Düsseldorfer Norden, die zwischen 2003 und 2005 vor ihrer Eröffnung Schauplatz für die Serienproduktion war.

Der Verdacht liegt nahe, dass bei den Dreharbeiten PFT in den Boden gelangt sein könnte und heute das Grundwasser verschmutzt. Denn in diesem Bereich hat das Umweltamt bei Probebohrungen beachtliche Konzentrationen von PFT gefunden. Es hat daher die Produktionsfirma um Unterlagen über die damaligen Dreharbeiten gebeten, hieß es auf Anfrage in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses. "Wir gehen jedem Hinweis nach, mit denen die Herkunft von PFT belegt werden kann", sagte Umweltamtsleiter Klaus von Zahn. Denn es müssten die Ursachen für die Verschmutzungen in diesem Bereich geklärt werden, um eine umfassende Säuberung zu erreichen.

Feuerwehr löschte früher mit PFT

Insgesamt vier große PFT-Quellen hat das Umweltamt im Düsseldorfer Norden festgestellt, durch die das Grundwasser im Bereich von Kaiserswerth und Lohausen verschmutzt worden war. Drei von ihnen können dem Flughafen zugeordnet werden. Eine liegt am Ende der Landebahn an der Stelle, an der ein Flugzeug verunglückt war, eine weitere am ehemaligen Löschwasserbecken der Flughafenfeuerwehr und eine dritte in der Nähe der Feuerwache. Dort wurde bei Einsätzen und bei Übungen Löschschaum verwendet, dem zur effektiven Bekämpfung von Bränden PFT beigemischt war. Nach Bekanntwerden der Risiken von PFT wurde die Chemikalie nicht mehr verwendet.

Neben den Eintragstellen auf dem Flughafengelände fand das Umweltamt eine vierte im Umkreis der B8n. Sie gibt Rätsel auf, weil dort das Gelände nicht bebaut ist und es keine Industrie-Ansiedlungen gibt. So rückte "Alarm für Cobra 11" in den Blickpunkt. "Es wird aber auch bei Behörden und Verwaltungen nachgefragt, ob in diesem Bereich etwa bei einer Serie von Brandstiftungen oder Auto-Unfällen Löschschaum verwendet wurde", sagt von Zahn.

Wenn die Antworten der Produktionsfirma und der Behörden vorliegen, "ist das Entstehen des PFT-Schadens klarer zu umgrenzen", so von Zahn. Auf diesen Erkenntnissen könne dann eine umfassende Sanierung geplant werden. Ob und in welchem Umfang sich die Produktionsfirma an den Kosten der Säuberung beteiligen muss, sei zum jetzigen Zeitpunkt völlig unklar. "Es muss genau geprüft werden, wer für welche Schäden verantwortlich und wie groß der Sanierungsaufwand für diesen Teil ist", sagte von Zahn.

Der Flughafen hat die Verantwortung für die Schäden auf seinem Gebiet übernommen und arbeitet an einem Sanierungskonzept, das er noch in diesem Jahr dem Umweltamt vorstellen wird. Ziel ist es, PFT möglichst schnell aus dem Grundwasser herauszufiltern. Da das Gemisch von PFT an jeder Eintragstelle anders sei, solle in einer Versuchsanlage das effizienteste Filter-Verfahren ermittelt werden.

(RP)
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