Umfrage des Gaststättenverbands Falsche Bewertungen schaden Wirten

Düsseldorf · Rund 80 Prozent der Gastronomen sehen sich ungerechtfertigten Urteilen im Internet ausgesetzt. Viele Gäste bewerten sogar, ohne das Lokal betreten zu haben. Die Wirte fordern, dass das Bewertungsprozedere verändert werden muss.

 Jürgen Pütter vom Rheinhotel Vier Jahreszeiten in Meerbusch geht nicht auf Gäste ein, die mit schlechten Bewertungen drohen.

Jürgen Pütter vom Rheinhotel Vier Jahreszeiten in Meerbusch geht nicht auf Gäste ein, die mit schlechten Bewertungen drohen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Noch bevor ein Düsseldorfer Restaurant eröffnet hatte, stand bereits die erste schlechte Bewertung auf einem Online-Portal. „Damals befanden wir uns noch in der Bauphase“, sagt der Geschäftsführer, der nicht genannt werden will – weil er weitere negative Voten befürchtet. Fast 80 Prozent der Gastronomen und Hoteliers haben laut einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes NRW (Dehoga) schlechte Erfahrungen mit ungerechtfertigten Bewertungen im Internet gemacht. Als ungerechtfertigt bezeichnet der Verband Einträge von „Fake-Gästen“, also Personen, die den Betrieb gar nicht betreten haben, und Besuchern, die mit schlechten Bewertungen drohen, wenn sie keine Vergünstigungen bekommen. „Bei berechtigter Kritik ist es das gute Recht unserer Gäste, uns dementsprechend zu bewerten“, sagt Bernd Niemeier, Präsident des Dehoga NRW. „Allerdings gibt es Grenzen.“