Krefeld Umbau des Horten-Hauses kann starten: Modekette „Primark“ wird Ankermieter

Krefeld · Die wichtigste Investition in der Krefelder Innenstadt seit Jahren ist fix: Alle nötigen Verträge für die Anmietung und den Umbau des Horten-Hauses sind unterschrieben. Der Berliner Investor Tenkhoff hat die Immobilie gekauft.

 Horten-Haus heute - die Fassade ist nicht denkmalgeschützt. Im Vordergrund sieht man die Straßenbahnlinie.

Horten-Haus heute - die Fassade ist nicht denkmalgeschützt. Im Vordergrund sieht man die Straßenbahnlinie.

Foto: Lammertz, Thomas

Nach Informationen unserer Redaktion hat der Berliner Investor Joachim Tenkhoff am Freitag das Krefelder Horten-Haus am Ostwall für einen hohen einstelligen Millionenbetrag gekauft. Die Verträge mit allen großen Mietern sind demnach fix: Ankermieter wird, wie in unserer Zeitung bereits im März 2012 exklusiv berichtet, die irische Bekleidungskette Primark.

 So sehen die Pläne von Tenkhoff aus.

So sehen die Pläne von Tenkhoff aus.

Foto: Tenkhoff

Weitere Mieter sind Rossmann, Toys`R`Us und ein Fitnessstudio. Schon Ende 2014 soll das neue Kaufhaus eröffnen - wenn baulich alles nach Plan läuft. Stadt und Investor wollen das komplette Projekt noch vorstellen. Der Umbau des Horten-Hauses ist die wichtigste Investition in der Krefelder Innenstadt seit Jahren - die Immobilie liegt am renommierten Ostwall, die neue Haltestelle dort wird das Eingangstor zur Krefelder Innenstadt. 40 Millionen Euro will der Investor Tenkhoff in die Hand nehmen.

Die Stadtverwaltung hat planungsrechtlich in den vergangenen Monaten alles auf den Weg gebracht. In 14 Tagen soll der Bauantrag gestellt sein. Im Sommer wird die alte Fassade des Horten-Hauses abgerissen, die nicht unter Denkmalschutz steht. Vorne sollen mehr Glasflächen entstehen. Der Bau soll einladender wirken. Rund 15 000 Quadratmeter Verkaufsfläche bietet das Horten-Haus, verteilt auf fünf überirdische Geschosse und Kellerflächen.

Wichtigster Ankermieter für das neue Horten-Haus ist Primark (Slogan: "Look good, pay less"), eine Tochter des Londoner Nahrungsmittelriesen Associated British Foods. Primark greift derzeit in Deutschland die Branchenriesen "H& M" und "Zara" an. Verkauft werden Damen-, Herren- und Kindermode sowie Wohnaccessoires zu Billigpreisen.

Auf 10 500 Quadratmetern wird sich die Kette in Krefeld einmieten; das ist die größte aller Ladenflächen in Deutschland. Branchenmagazine berichten, dass bisher die Filiale in Hannover mit 8800 Quadratmetern die größte ist. 2009 ging Primark auf den deutschen Markt. Zehn Filialen von Primark weist die Internetseite des Unternehmens aus: Berlin, Bremen, Dortmund, Essen, Hannover, Gelsenkirchen, Karlsruhe, Saarbrücken und zwei in Frankfurt.

Im Herbst 2013 eröffnet ein Primark auf rund 6500 Quadratmetern in Düsseldorf. Die Verhandlungen Tenkhoffs mit dem deutschen Expansionsleiter von Primark, Michael Frese, waren schnell auf einem guten Weg. Es fehlte noch die Unterschrift der Konzernmutter in Dublin.

Diese Unterschrift erfolgte Mitte Februar. Erst danach ging es in die konkreten Verhandlungen mit dem britischen Immobilienunternehmen Area, das die Immobilie inzwischen für die polnische Apollo Rida betreut. Rossmann wird 900 Quadratmeter Fläche anmieten, Toys`R`Us 3000 Quadratmeter, ein Fitnessstudio 2000 Quadratmeter. Ursprünglich stand auf dem Grundstück des Horten-Hauses das Pracht-Hotel "Krefelder Hof", das im Krieg zerstört und wieder aufgebaut wurde. Das Hotel machte Ende der 60er Platz für das Horten-Haus.

Vor vier Jahren, im März 2009, teilte der Warenhaus-Konzern Galeria Kaufhof mit, dass vier Filialen in Deutschland geschlossen werden, darunter die Filiale am Ostwall. Im Frühjahr 2010 folgte die Schließung. Der Investor ECE hatte daraufhin Pläne, ein Mega-Shopping-Center am Ostwall zu errichten, in dem die Horten-Fläche integriert sein sollte. Von 25 000 bis 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche war die Rede. Die Politik entschied sich gegen diese große Lösung. Zwischenzeitlich gab es auch Gedankenspiele, das Textilmuseum im Horten-Haus unterzubringen.

(rl)
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