Wermelskirchen Uhles ambitionierter Plan: Eröffnung 2014

Wermelskirchen · Die Euco Ring KG als Bauherr des Einkaufszentrums Telegrafenstraße hat seit Montag die Baugenehmigung. Jetzt wird das Haus Brückenweg 30 ab-, dann der Parkplatz aufgerissen. Über seine Mieter schweigt sich der Investor aus.

 Seit Anfang der Woche ist der Parkplatz hinter dem ehemaligen Ring-Kaufhaus leer. Links hinter dem Baum zu erkennen: Das Haus Brückenweg 30. Der Abriss hat begonnen. Weichen müssen auch die Garagen. Das Areal des Parkplatzes wird ausgeschachtet. Bis Herbst 2013 soll der Rohbau fertig sein.

Seit Anfang der Woche ist der Parkplatz hinter dem ehemaligen Ring-Kaufhaus leer. Links hinter dem Baum zu erkennen: Das Haus Brückenweg 30. Der Abriss hat begonnen. Weichen müssen auch die Garagen. Das Areal des Parkplatzes wird ausgeschachtet. Bis Herbst 2013 soll der Rohbau fertig sein.

Foto: Jürgen Moll

Das neue Einkaufszentrum Telegrafenstraße nimmt langsam Form an. Am Montag brachte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung der Bochumer Euro Ring KG die Baugenehmigung. Geschäftsführer Christian Uhle nahm sie entgegen; am Dienstag nun haben im Haus Brückenweg 30 die Abrissarbeiten begonnen, nächste Woche kommt dann der große Greifarmbagger und wird vom Parkplatz aus das Gebäude niederreißen.

Gerhard Uhle, mit seinen fast 81 Jahren der Repräsentant des von ihm gegründeten Unternehmens und Gesprächspartner der Stadt, verkündete gestern gemeinsam mit dem Bürgermeister diesen wichtigen Schritt. "Alle Mieter haben unterschrieben", sagte er. Wer aber nun einzieht, darüber gab er trotz Nachfrage keine Auskunft.

Klar ist: Uhle wird nur die sogenannte Ebene A (frühere Pläne sahen weitere Ebenen vor) bauen. Das heißt, der Eingang ebenerdig von der Telegrafenstraße. Dort siedeln Geschäfte, die unter dem heutigen Niveau des Parkplatzes liegen. Deshalb wird der Parkplatz-Hof ausgeschachtet, um das ebenerdige Niveau zu erreichen.

Was den Investor dort erwartet, ahnt er: zwar keine Altlasten, aber wohl harter, bergischer Fels. Und der muss beseitigt werden. "Erst wenn wir dieses Ausmaß kennen, können wir einen genauen Bauzeitenplan erstellen", so Uhle. Dennoch spricht er von einem Eröffnungstermin 2014 — das sei schon ambitioniert, so Eric Weik angesichts des zu erwartenden Bauvolumens. Denn: Das Altgebäude (ehemaliges Ring-Kaufhaus) wird nicht abgerissen, aber bis auf das Gerippe entkernt. "Das ist eine Trümmerimmobilie", so Uhle. Bis zum Herbst will er den Rohbau fertig haben.

4800 Quadratmeter Verkaufsfläche werden entstehen; Mieter kommen aus den Branchen Textil, Schuhe, Drogerie, Blumen, Backwaren, Tabak. Es wird keinen Supermarkt geben! Uhle: "Die Lebensmittelkonzerne lehnen diese integrierten Innenstadtlagen ab. Sie suchen sich die ebenerdigen Randlagen."

Und Weik erklärte zur Supermarkt-Situation in der Innenstadt: "Es besteht noch keine Not." Der Parkplatz wird übrigens nicht kostenfrei für Dauerparker sein. Die Ein- und Ausfahrt soll wie heute angelegt werden; vielleicht wird es noch eine Ausfahrt im Bereich Brückenweg 30 geben. Dort ist bislang nur der reduzierte Lieferverkehr vorgesehen, ebenso über die Telegrafenstraße.

Uhle machte deutlich, dass ihm das Projekt schon viel Nerven und Geld gekostet habe. Bei der Frage nach der Investitionssumme zeigte er sich sehr zugeknöpft. Lediglich soviel: Das Haus Brückenweg 30, einschließlich der Mieter-Abfindungen, habe eine knappe Million Euro gekostet. "Die Stadt hat an uns gut verdient."

Die DOC-Diskussion in Lennep habe ihn viele Mieter gekostet; "ohne die Assistenz des Bürgermeisters bei Mietgesprächen wären wir heute noch nicht soweit", bedankte er sich. Es sei ein dorniger Weg gewesen, gestand er ein. "Wenn das Geld in dieser Zeit nicht so billig wäre, hätte ich das Projekt nicht beendet", sagte er sehr deutlich. Er wäre froh, wenn seine Rendite in den nächsten fünf Jahren bei plusminus Null liegen würde. Er rechnet aber eher mit einer bis zu zehnjährigen Durststrecke.

Weik würdigte das Durchhaltevermögen Uhles. Die Stadt habe zwar kräftig mitverdient, aber Uhle sei die einzige Chance gewesen, einen hässlichen Leerstand zu verhindern. Kein anderer Investor sei bereit gewesen, die Immobilie zu kaufen und Mieter "anzuschleppen".

(RP)
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