Uedem Uedem prüft Hilfe für Kirche

Uedem · Die Evangelische Kirche hat die Gemeinde Uedem um finanzielle Unterstützung bei der Sanierung des Kirchengebäudes gebeten. Bevor der Rat zustimmt, hat er noch Fragen zur Notlage. Es geht um rund 10 000 Euro.

 Derzeit wird in Uedem darum gerungen, ob die Evangelische Kirche finanzielle Hilfe erhält.

Derzeit wird in Uedem darum gerungen, ob die Evangelische Kirche finanzielle Hilfe erhält.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Der Bauausschuss sagte grundsätzlich ja, der Haupt- und Finanzausschuss wollte es genauer wissen. Noch ist damit nicht entschieden, wie lange das Glockengeläut in der Evangelischen Kirche Uedem noch von CD eingespielt werden muss. Mit 301 250 Euro gibt die Kirchengemeinde die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahmen an, in deren Umfang auch die Dächer von Kirchturm und Langhaus saniert und Instand gesetzt werden sollen. Etwa 10 000 Euro sollen von den Uedemer Steuerzahlern kommen.

Insektenbefall und Fäulnis hatten der Dachkonstruktion im Laufe der vergangenen Jahre erhebliche Schäden zugefügt, um die Belastung zu minimieren werden die Glocken seither nicht mehr benutzt. Anfang Dezember 2011 ging dann eine Anfrage von Pfarrerin Heike Knops im Rathaus ein, in der sie darum bat, "zu überlegen, wie Sie die Sanierung unserer Kirche aus kommunalen Mitteln finanziell unterstützen können".

"Wir sind nicht dazu da, um denen eine Freude zu machen", entfuhr es dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, Jörg Lorenz, jetzt angesichts der Diskussion um jene finanzielle Unterstützung. Der Schritt wäre ein Präzedenzfall, denn, so Bürgermeister Rainer Weber, "bisher wurden von der Gemeinde Uedem keine direkten Maßnahmen an Kirchengebäuden gefördert. Es gab lediglich Zuschüsse für den Friedhof oder die Leichenhallen in Keppeln und Uedemerbruch."

Zusammengefasst lassen sich Pro und Contra in diesem Fall so ausdrücken: Ein eindeutiges Argument für die Unterstützung — das sieht übrigens auch die SPD um Lorenz so — ist die Tatsache, dass es sich bei der Evangelischen Kirche um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, das, so Weber, "ortsprägenden Charakter hat".

Gegen die Hilfe sprechen — zumindest derzeit noch — Fragen zum Sanierungskonzept beziehungsweise den darin von der Kirche angegebenen Zahlen (Liste siehe Info). Lorenz: "Was bedeutet denn bitte 'Inneres Darlehen aus Kapitalvermögen'? Und warum müssen da Zinsen gezahlt werden, wenn das eigene Kapital beliehen wird? Entscheidend ist für uns, wie groß die Notlage tatsächlich ist und das ist mir noch nicht ganz klar".

"Der Bauausschuss hat für eine Summe von bis zu 10 000 Euro sein Ok gegeben", berichtete Weber, der kein Geheimnis daraus machte, dass auch er dieses Vorhaben unterstützt. Dennoch teilte der Bürgermeister den bestehenden Klärungsbedarf was die Auflistung der Zahlen anging und hatte schon vor der Sitzung in einem Brief an Pfarrerin Knops um weitere Informationen gebeten.

Eine Antwort sollte spätestens bis zum 5. Juli erfolgen, denn dann tagt der Rat.

(RP/rl)
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