Streit über Anrufe bei Sex-Hotline Vier Jahre Haft für Messerangriff auf Nachbarn in Bielefeld

Bielefeld · Aus Wut über den Missbrauch seines Telefons für Anrufe bei Sex-Nummern hat ein 69-Jähriger in Bielefeld seinen Nachbarn niedergestochen. Dafür muss er nun viereinhalb Jahre ins Gefängnis.

Der Nachbar hatte über den Telefonanschluss des Angeklagten ohne dessen Wissen kostenpflichtige Nummern angerufen. Wegen versuchten Totschlags verurteilte das Landgericht Bielefeld den 69-Jährigen am Donnerstag zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der alkoholkranke Angeklagte Anfang Juni mit einem Küchenmesser auf seinen 53-Jährigen Bekannten und gelegentlichen Trinkkumpan eingestochen hatte, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Der Jüngere erlitt schwere Leber- und Lungenverletzungen.

Hintergrund sei ein Streit um die plötzlich gestiegene Telefonrechnung des Angeklagten gewesen - vor allem 23 Anrufe bei Sex-Hotlines hätten mit mehr als 700 Euro zu Buche geschlagen. Als er den Verdacht geschöpft habe, dass sein Nachbar das tragbare Telefon benutzt haben könnte, stellte er ihn betrunken zur Rede. In seiner Wut habe der Angeklagte auch ein Küchenmesser mitgenommen und später zugestochen. Erst herbeigerufene Mitbewohner des Hauses konnten die beiden trennen.

(lsa/lnw)
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