Universität Duisburg-Essen UDE gut gerüstet für den Vorlesungsbeginn

Duisburg · Die Befürchtungen von überfüllten Hörsälen und Menschenschlangen vor den Bushaltestelle an der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben sich zum Start der Vorlesungen nicht bewahrheitet. Das liegt auch daran, dass sich Universität, Verkehrsbetriebe und Studenten gut vorbereitet haben.

Der doppelte Abiturjahrgang und der Wegfall der Wehrpflicht, stellt die Universitäten vor organisatorische Schwierigkeiten. Ein Besuch auf dem Campus in Duisburg zum Beginn der Vorlesungszeit erweckt den Eindruck, dass die Universität Duisburg-Essen diesen Aufgaben gewachsen ist. Der größte Hörsaal der Universität, das sogenannte Audimax, ist bei einer Vorlesung im Fach Betriebswirtschaftslehre am Montag nicht ganz gefüllt. Und auch in der zentralen Mensa in Duisburg herrscht zwar viel Betrieb, aber es gibt Essen und Sitzplätze für alle. Am Nachmittag werden die Tische in der Mensa von Lerngruppen genutzt - eine Maßnahme der Universität, um andere Räumlichkeiten frei zu halten.

Studentenausschuss bestätigt entspannte Situation

Auch der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der UDE hat den Eindruck, dass der zunächst befürchtete Ansturm an die Unis ausgeblieben ist. Daniel Lucas, Asta-Referent für Öffentlichkeitsarbeit, nennt zwei Gründe dafür, dass weniger Studenten als erwartet zum Vorlesungsbeginn erschienen sind: "Viele potenzielle Studenten haben sich doch für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden. Andere wiederum haben sich an mehreren Universitäten beworben", sagt er. Da sich viele Studenten an mehreren Universitäten beworben haben, war es für die Hochschulen schwer zu planen, wie viele Studenten Mitte Oktober tatsächlich in den Hörsälen und Seminarräumen sitzen werden.

Individuelle Beratung bleibt gewährleistet

Lucas hat die Rückmeldung einiger Fakultäten aus Duisburg zu den Einschreibungszahlen erhalten. Die Ingenieurswissenschaften hatten mit 200 neuen Studenten in diesem Semester gerechnet. Laut des Asta-Referenten sind es bis jetzt gerade einmal 30. Lucas sagt, dass viele Fakultäten mit dem schlimmsten gerechnet haben. "Viele haben Präsentationen vorbereitet, Beamer und Leinwände bestellt, weil sie befürchtet haben, dass eine individuelle Beratung der Studenten nicht möglich würde und stattdessen zentrale Präsentationsveranstaltungen nötig würden", erklärt er. Stattdessen kann nun doch eine individuelle Beratung stattfinden.

Beate Kostka, Pressesprecherin der UDE, bestätigt den Eindruck, dass der ganz große Ansturm ausgeblieben ist. Zwar rechne man noch mit Nachrückern, die sich erst in den nächsten Tagen fest einschreiben werden, doch sagt Kostka: "Die Vermutung, dass sich tatsächlich alle Schüler, die im doppelten Abiturjahrgang sind, sich an Universitäten einschreiben, hat sich nicht bewahrheitet." Auch sie glaubt, dass viele den Weg in ein Freiwilliges Soziales Jahr gewählt haben oder sich bewusst für einen späteren Studienstart entschieden haben, um eventuell vollen Hörsälen zu entgehen.

DVG fährt mit kürzerer Taktung

Zwar waren mehrere Busse und die Züge der Bahnlinie 901 im Montag alles andere als voll, doch bleibt die DVG bei einer höheren Taktung auf den Linien zur Universität. Helmut Schoofs von der DVG erklärte unserer Redaktion, dass man einen erhöhten Bedarf ermittelt habe und diesen auch befriedigen möchte. "Im Winter werden sicher noch mehr Studenten den Öffentlichen Nahverkehr nutzen. Viele kommen jetzt noch zu Fuß oder mit dem Rad, was sich dann im Laufe des Semesters meist ändert", sagt Schoofs.

Momentan hat die Universität einen Kinosaal im UCI-Kino am Hauptbahnhof angemietet. Dort findet einmal in der Woche eine zweistündige Einführungsveranstaltung im Fach Politikwissenschaft statt. Auf der Baustelle des neuen Hörsaalzentrums an der Lotharstraße herrscht Hochbetrieb. Anfang 2014 sollen hier die neuen Räume eingeweiht werden.

(ac)
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