Trotz aufsehenerregender Einzelfälle Sexuell motivierte Überfälle gehen in NRW deutlich zurück

Düsseldorf · Die Zahl der sexuell motivierten Überfälle auf Frauen ist in den vergangenen Jahren laut Kriminalstatisik in NRW deutlich zurückgegangen. Wenn sich Täter und Opfer nicht kennen, werden etwa die Hälfte der Fälle aufgeklärt.

Im Jahr 2000 gab es nach Auskunft des Düsseldorfer Landeskriminalamtes 679 Vergewaltigungen und schwere sexuelle Nötigungen, bei denen sich Täter und Opfer nicht kannten. Für 2015 weist die Kriminalstatistik des Landes 194 solcher Fälle aus. 2014 hatte es 212 solcher Delikte gegeben, im Jahr 2010 lag die Zahl noch bei 498.

Während sich diese Taten meist im öffentlichen Raum ereignen und Täter und Opfer sich nicht kennen, handelt es sich bei den meisten Vergewaltigungen und schweren sexuellen Nötigungen um Beziehungstaten. Die Zahl dieser Taten, in denen sich Täter und Opfer zumindest flüchtig kannten, hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert: Im Jahr 2000 wurden 1746 Taten angezeigt, 2010 waren es 1835 und 2015 gab es 1858 Anzeigen von Opfern.

Insgesamt liegt die Aufklärungsquote bei Vergewaltigungen bei über 80 Prozent. Das liege daran, dass sich Täter und Opfer meist kennen, sagte ein Sprecher des LKA. Bei den sexuell motivierten Überfällen liegt die Quote unter 50 Prozent. Bei etwa der Hälfte dieser Fälle bleibt es allerdings beim Versuch. "Das liegt vermutlich daran, dass sich die Opfer wehren und die Täter dann von ihrem Tun ablassen", sagte der Sprecher.

(mre/lnw)
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