Trendspielzeug im Sommer 2018 Glibber, Schnee und Flamingos - damit spielen Kinder

Leverkusen · Was kommt nach dem Fidget Spinner? Im Sommer 2018 nennen die Spielwarenhändler unisono „Slime“, wenn sie nach dem Trend-Spielzeug gefragt werden. Doch es gibt noch mehr, was nach den Ferien auf keinem Schulhof fehlen dürfte.

Spielzeug-Trends 2018, Slime, SnoBall und L.O.L.
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Trend-Spielzeuge Fidget-Spinner & Co.

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Foto: Anja Wollschlaeger

Auch Spielwarenhändler sehen nicht jeden Trend voraus. Wer hätte schon gedacht, dass „Slime“, der seit Jahrzehnten bekannte Schleim in Dosen, im Jahr 2018 ein Revival erleben wird? „Es gibt ihn in allen erdenklichen Formen“, sagt Spielwarenhändler Uwe Heinhaus. Er führt ein seit Jahrzehnten eingesessenes Fachgeschäft im Bergischen Hückeswagen. Alle Formen von Slime? Heinhaus zählt auf: „Pups-Schleim, Schleim mit Tieren drin und Wolken-Schleim.“ Der Wolken-Schleim ist eher weniger glitschig, denn er besteht aus kleinen aneinander haftenden Plastikkugeln. Was davon wohl die Fische in den Weltmeeren halten? Gut, dass das Zeug in Dosen verkauft wird.

Schleimig, pappig, fast wie Schnee - so fühlt sich eine Neuheit auf dem Spielwarenmarkt an. Unter der Marke „Glibby SnoBall“ hängen die gelben Pappschachteln auch bei Heinhaus im Regal. Er lacht, als er erklärt, wie das wohl funktioniert: „Damit können Sie eine Schneeballschlacht im Sommer machen.“ Eingerührt wird das Pulver wie Tapetenkleister in kaltes Wasser. Das verwandelt sich dann in ungiftigen „Schnee“.

Mit Schleim kennen sich die Leverkusener YouTube Mädchen "Suri" und "Jinga" aus. Sie zeigen auf ihrem Kanal, wie man Schleim und Knete selbst herstellen kann. Auch das Selbermachen ist ein Trend im Sommer 2018.

Völlig kostenlos sind „Fadenspiele“. Schon die Oma kannte sie: Man nehme einen Faden, spinne mit zwei Händen kreative Netze und überreiche das ganze der Freundin, die weiter spinnt. Der Klassiker erlebt auf YouTube ein Revival.

Zurück auf den Schulhof, wo Kinder gerne sammeln. Der Top-Flop im Leichlinger Spielzeuggeschäft „KinderKiste“ war alles, was mit Fußball zu tun hat, erzählt Mitinhaberin Monika Jellwitzki. Die Mannschaft patzte und: „Die Sammelhefte liegen noch hier.“

Besser verkaufen sich „Magiki Figuren“. In der Leichlinger Kinderkiste ist die aktuelle Auflage schon ausverkauft. Das Prinzip der Sammelfiguren ist seit Jahren bekannt. Eine Serie aus unterschiedlichen Charakteren wird in undurchsichtige Tüten verpackt und einzeln verkauft. Einst waren es Filly-Pferde, ein rosa Zwitter aus Pony und Prinzessin.

Wie eine Sprecherin des Herstellers De Agostini mitteilt, kam die aktuelle Serie mit Pinguinen im Januar in die Läden. Am 15. August ist Verkaufsstart für die Nachfolger: „LadyBirds“. Zwölf kleine Marienkäfer in lustigen Farben, das Stück zu 2,99 Euro. Doch bis man alle hat, muss man fleißig sammeln.

Mindestens ebenso Trendy sind „L.O.L Überraschungspuppen“. Sie lösen laut der Kaufhof-Pressestelle dort gerade einen Hype aus. Die etwas teureren Püppchen sind in Plastikkugeln versteckt und die Kinder wissen ebenfalls nicht, welches Exemplar sie gerade kaufen.

Uwe Heinhaus hat noch einen heißen Tipp, um Bewegungsmuffel im Grundschulalter von der Spielekonsole zu lösen: „Wir verkaufen zurzeit einen Metalldetektor für Kinder“. Das Geheimnis dahinter: „Jungs können damit echte Schätze finden“. Also auf in den Wald oder an den Strand mit dem Gerät, das einem Flaschenöffner ähnelt. Preiswerter sind „Squezzies“ zu haben. Die Antistress-Bälle oder Tiere aus Schaumstoff sind in Kaufhäusern wie kleineren Geschäften sehr gefragt.

 Auf der Rheinkirmes sind im Sommer 2018 Flamingos schwer im kommen. Ob sie die Einhörner ablösen können?

Auf der Rheinkirmes sind im Sommer 2018 Flamingos schwer im kommen. Ob sie die Einhörner ablösen können?

Foto: Helene Pawlitzki, Laura Ihme

Als Tier des Sommers gilt auf jeden Fall der Flamingo. Unsere Kirmes-Reporterin Helene Pawlitzki berichtet von der Rhein-Kirmes: „Einhörner sind hier auch noch zu sehen, aber neu sind Flamingos.“

Und für Regentage? Da verlangen die Teenies derzeit unbedingt nach „Exit-Spielen“. Daran tüfteln sie dann so lange, bis die imaginäre Türe sich öffnet. Das Spiel ist nach dem Spiel verbraucht, oder wie der Fachmann es sagt: „Es wird beim Spielen zerstört“. Gut für die Kasse. Jedes Produkt kostet etwa elf Euro und es reicht für 40 bis 90 Minuten Spielspaß.

Inzwischen ist es Erwachsenen nicht mehr peinlich, Spiele für sich selbst zu kaufen. Der Renner ist nach wie vor „Gravitax“, eine filigrane Kugelbahn aus dem Ravensburger Verlag. Es gibt ein Starterset, das knapp unter 50 Euro kostet und dazu inzwischen eine ganze Reihe von Erweiterungen, die ab etwa zehn Euro zu haben sind. Der Kassenschlager stellte den Hersteller Ravensburger vor Lieferprobleme. Wie die Pressestelle bestätigt, gab es 2017 einen Lieferengpass. Nun seien die Kapazitäten vergrößert, dennoch: „Darüber hinaus werden wir unser Möglichstes tun, um zusätzlichem kurzfristigen Bedarf über Nachbestellungen gerecht zu werden, können das aber nicht in jedem Fall garantieren“, schreibt die Pressestelle. Händler Uwe Heinhaus ist froh, dass seine Bestellung für 2018 schon platziert ist.

(woa)
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