Flughafen Düsseldorf Treffpunkt Düsseldorf International

Düsseldorf · Zehntausende Passagiere kommen täglich am Flughafen an oder fliegen ab. Für viele ist es nur der Startpunkt in den Urlaub, für einige Reisende, vor allem für die, die stetig unterwegs sind, schon fast eine Art Zufluchtsort. Die RP widmet dem Airport ab heute regelmäßig eine Themenseite.

 55 000 Passagiere aus allen Ländern starten und Landen pro Tag durchschnittlich in Düsseldorf.

55 000 Passagiere aus allen Ländern starten und Landen pro Tag durchschnittlich in Düsseldorf.

Foto: Andreas Endermann

Wenn Luis Estevez Alonso am Düsseldorfer Flughafen ist, setzt er sich erst mal in eines der Cafés. Egal ob er ankommt oder abfliegt — die halbe Stunde Ruhe vor dem Sturm muss sein. Estevez Alonso fliegt regelmäßig zwischen Madrid, Alicante und Düsseldorf hin und her. Er arbeitet für einen großen Software-Hersteller und ist häufig auf Geschäftsreisen, fliegt zu Meetings, Konferenzen und Verhandlungen.

"Für mich ist der Flughafen fast ein bisschen ein Zuhause, so viel Zeit wie ich hier verbringe. Meist muss ich direkt danach zu einem Termin, da wird es dann hektisch", sagt der 53-jährige. "Deswegen ist ein Café con leche — ein Milchkaffee zwischendurch ein Muss. Dafür nehme ich mir an jedem Flughafen Zeit."

Über 55 000 Fluggäste kommen täglich im Durchschnitt am Düsseldorf International an oder fliegen ab. In den Ankunfts- und Abflugshallen ist es niemals leer, Menschen aller Nationalitäten und jeden Alters schlendern an den Schaltern entlang, besuchen die Restaurants oder bummeln durch die Geschäfte. Einer davon ist Tamer Abdel Al-Masry aus Alexandria in Ägypten. Er ist zum ersten Mal in Deutschland und besucht seinen Bruder in einem Ort in Nordrhein Westfalen. Wie der heißt, weiß er nicht so genau. "Ich habe meinem Bruder und seiner Frau extra gesagt, er soll mich nicht direkt nach dem Flug abholen, weil ich mir den Flughafen noch genau ansehen möchte", sagt er. "Von Deutschland habe ich viel Gutes gehört und auch Düsseldorf soll eine tolle Stadt sein. Schon der Flughafen gefällt mir sehr gut. Alles ist so sauber und die Menschen sehr freundlich."

Viele Reisende sind hektisch und eilen durch die Hallen. Auf dem glatten Boden surren die Rollen der Koffer leise, aber konstant, in regelmäßigen Abständen schallen Durchsagen zu den Flügen aus den Lautsprechern, es wird darum gebeten, auf das Gepäck zu achten. Luis Estevez Alonso bringt das nicht aus der Ruhe. "Ich genieße die Stimmung, die hier herrscht. Das internationale Flair mit seinen vielen Gesichtern und Sprachen", sagt er. "Ich setze mich hin, bestelle meinen Kaffee und bin in meinem eigenen Kosmos. Für Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und einen Blick für Details haben, gibt es nichts faszinierenderes als Flughäfen." Er hat recht. Vor allem die Kinder vieler Reisender und der ein oder andere Hund, sorgen dafür, dass der Flughafen lebendig wirkt. Ins Gespräch kommt man leicht, da geht es um das Flugziel, um die Reisedauer. Bei genau so einem Gespräch hat der Spanier Estevez Alonso seine Frau kennengelernt. "Wir haben beide in San Sebastian am Flughafen gesessen und auf unseren Flug gewartet. Da hat sie mich gefragt, wo es hingeht", sagt er. "Für mich ging es nach Hause nach Madrid, für sie auch. 24 Jahre ist das nun her und meine Frau ist sie immer noch."

Auf einer der Bänke sitzt eine junge Frau, auf ihrem Schoß ein Kleinkind, zu ihren Füßen ein gefleckter Jack-Russell-Terrier. Christina Amstelmann fliegt mit ihrer fünfjährigen Tochter Elise nach Paris, den Vater besuchen. "Mein Mann ist bereits zu Besuch bei unseren Schwiegereltern in Frankreich und wir fliegen jetzt nach."

Für die kleine Elise ist es der erste Flug ihres Lebens. Sie scheint fasziniert von den vielen Menschen mit riesigen Koffern und dem geschäftigen Treiben in der Abfertigungshalle. Unbeeindruckt hingegen der familieneigene Hund Murphy. Der wirkt eher gelangweilt. "An einem Flughafen sind immer viele Menschen, weil Flugzeuge sind ja groß und irgendwo her müssen die Passagiere ja kommen", sagt Elisa. "Das ist doch ganz logisch."

(RP)
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