Unwetter über NRW „Das könnte ein Tornado gewesen sein“

Offenbach/Bocholt · Kaum ist das eine Gewitter vorüber, kündigen sich schon die nächsten an. In der Nacht zu Mittwoch haben Donner und Blitz wohl kaum Schäden angerichtet – möglicherweise gab es aber einen Tornado. Das zeigen Bilder aus Bocholt.

Tornado wirft in Bocholt Autos um und deckt Häuser ab - aktuelle Bilder
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Tornado wirft in Bocholt Autos um und deckt Häuser ab

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Foto: dpa/Stadt Bocholt

Mit deutlich weniger Wucht als befürchtet ist in der Nacht eine Gewitterfront über Teile von Deutschland gezogen. „Das Gewitter hat sich über Deutschland ziemlich schnell abgeschwächt“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am frühen Mittwochmorgen. Über Belgien und die Niederlande war es zuvor noch mit Böen von mehr als 100 Stundenkilometer gezogen. In Deutschland richtete es nach ersten Meldungen keine flächendeckenden Schäden an.

In Bocholt hat jedoch offenbar ein Wirbelsturm in einem Wohngebiet für Schäden gesorgt. Er riss einen Dachstuhl an der Heroldstraße ab, warf Autos um und entwurzelte Bäume, schreibt das Bocholt-Borkener Volksblatt. Die Feuerwehr löste Sirenenalarm aus. Verletzt wurde demnach niemand.

Mit Böen von bis zu 90 km/h war das Unwetter auf Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland getroffen. Zu den Berichten aus Bocholt sagte ein DWD-Meterologe: „Das könnte ein Tornado gewesen sein.“ Das müsse jedoch am Mittwoch noch vor Ort untersucht werden. Hier lesen Sie mehr zum aktuellen Stand.

Sommer 2019 in NRW: Hitzewellen, Unwetter, Tornado, Sonne und Brände
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Sommer 2019 in NRW: Von Hitze bis Unwetter

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Foto: dpa/Martin Gerten

Der DWD hatte angesichts des Gewitters in der Westhälfte Deutschlands in mehreren Landkreisen vor Unwettern gewarnt. Im Laufe der Nacht zog das Gewitter über Niedersachsen weiter in Richtung Schleswig-Holstein.

Seit dem Wochenende hatte es in Deutschland immer wieder schwere Gewitter gegeben. Damit rechnete der DWD auch für die kommenden Tage. Am Mittwoch erwarteten die Meteorologen wieder Hitze in weiten Teilen des Landes. Für Teile Baden-Württembergs sowie weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Thüringens und ganz Sachsen gab der DWD für Mittwoch eine Hitzewarnung heraus. Am Abend könnten sich laut der Prognosen dann vor allem im Südwesten Deutschlands bis ins südliche Nordrhein-Westfalen neue Gewitter zusammenbrauen.

Wenigstens der Westen Deutschlands kann dann am Donnerstag kurz durchatmen, die Temperaturen gehen dort auf bis zu 19 Grad zurück. „Dann ist der Osten wieder dran mit den Gewittern“, sagte der Meteorologe. Dort sei weiterhin mit 30 Grad und mehr zu rechnen. Flächendeckende Niederschläge seien in den kommenden Tagen im Osten aber nicht zu erwarten, sagte der Meteorologe mit Blick auf die hohe Waldbrandgefahr vor allem in Brandenburg.

 Eine Gewitterwolke ist über der Landschaft im Landkreis Märkisch-Oderland zu sehen.

Eine Gewitterwolke ist über der Landschaft im Landkreis Märkisch-Oderland zu sehen.

Foto: dpa/---

Auch das Wochenende bringt keinen wirklichen Wetterwechsel. Am Freitag zieht laut DWD von Westen her ein neues Tiefdruckgebiet nach Deutschland, das warme und feuchte Luft aus Südeuropa und Nordafrika ansaugt. Daraus entstehen neue Gewitter, die von Westen her übers Land ziehen. Etwas kühler könnte in Teilen Deutschlands der Samstag werden. Spätestens Montag, so der DWD-Sprecher, komme dann aber die Hitze nach Deutschland zurück.

(zim/top/dpa)
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