Dormagen Tollitäten geloben, Karneval zu feiern

Dormagen · Donnerstag baten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und die KG Ahl Dormagener Junge zum "Dormagener Gelöbnis".

Karneval: Tollitäten feiern beim Dormagener Gelöbnis 2013
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Karneval: Tollitäten feiern beim Dormagener Gelöbnis 2013

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Dem dreifachen "Alaaf" in der Kulturhalle mischte sich gestern Abend ein leises "Helau" bei, denn unter den acht Prinzenpaaren und Dreigestirnen aus dem Rhein-Kreis, die mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke auf die Bühne kamen, um das "Dormagener Gelöbnis" zu feiern, befanden sich mit Toni Weber und Annelie Weber-Debre, dem dem Neusser Prinzenpaar, klare "Helau"-Sager. "Ich mach auch bei Alaaf mit", erklärte Novesia Annelie.

Im Vorjahr habe sie mit den Ahl Dormagener Junge so schön gefeiert, dass sie besonders gern in die südliche Nachbarstadt gereist sei. "Das ist eine tolle Gelegenheit, sich mit anderen Tollitäten auszutauschen, sonst sieht man sich ja nur von weitem oder auf der Bühne", sagte die Narrenherrscherin.

Viele Karnevalisten nahmen die Einladung des Landrats Hans-Jürgen Petrauschke und der KG Ahl Dormagener Junge an, sich in der "Kulle" zu unterhalten und auf die heiße Karnevalszeit einzuschunkeln. "Es ist herrlich, Prinz zu sein", schwärmte Frank Löwenhaupt, Prinz von der KG Ansteler Burgritter. Dem stand das Dreigestirn des Närrischen Sprötz-Trupps aus Gustorf in nichts nach: "Einfach toll!"

Die närrischen Vertreter unterzeichneten das "Dormagener Gelöbnis", mit dem sie versprachen, kräftig Karneval zu feiern: "Wir geloben, die Narrenfreiheit und die närrischen Gesetze zu wahren, und an Spaß und Humor nicht zu sparen", lautete eine Strophe des Gelöbnisses, das sie zum vierten Mal im Rhein-Kreis Neuss abgaben — nach Zons, Kaarst und Grevenbroich nun in der Dormagener Innenstadt.

In Reimform ließ Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Narren hochleben, unter ihnen das gastgebende Dreigestirn, Prinz Ingo Bouvelet, Bauer Stefan Rennings und Jungfrau Ralf "Rosi" Manderscheid. Zum Schluss der launigen Worte ließ er keinen Zweifel daran, wer ihn beim Reimen unterstützt hatte: "Für die Rede hatten wir kein Geld, darum half mir Herr Lierenfeld." Der stellvertretende Dormagener Bürgermeister und Dreigestirn erfahrene Erik Lierenfeld hatte die "Schreibhilfe" für den an einer Armverletzung leidenden Landrat gern übernommen.

KG-Geschäftsführer Jens Wagner, der für den erkrankten Präsidenten Claus Radke die Besucher begrüßt hatte, wies auf den Zusammenhalt der Jecken hin, die in der Session eine "kurze Verschnaufpause" einlegten. Vize-Bürgermeister Hans Sturm beschrieb bei seinem Bühnenbeitrag Dormagen als "rheinischen Äquator", als Grenze zwischen Kölsch und Alt und als Zonen-Gebiet zwischen Alaaf und Helau: "Wir kommen im Prinzip mit beiden Getränken klar und pflegen Alaaf undHelau." Gisela Welbers von der Neusser Eine-Welt-Initiative machte Werbung für faire Kamelle, bevor die Tanzgarde "Schmecklecker" zu Brings-Musik auftrat.

Genau um 20.56 Uhr unterzeichnete auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit der lädierten rechten Hand die Urkunde, die es gleich in zweifacher Ausführung gab — für jeden der Ausrichter eine Tafel. Da hatte er die rot-weiße Narrenkappe bereits gegen die gelb-blaue Festsaal-Kappe der Dormagener Gastgeber getauscht, die ihm verliehen wurde. "Die Farben stehen Ihnen gut", wollte ihn Michael Kolfenbach, Dormagener Bauer der vorigen Session, zur Wiederkehr aufmuntern. "Wir sehen uns bestimmt noch", als landrätliche Antwort sollte bestimmt keine Drohung sein.

(NGZ/rl/url)
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