Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Mönchengladbach Tödlicher Kiosk-Streit: Ganze Familie angeklagt

Mönchengladbach · Nach der Auseinandersetzung vor einem Kiosk an der unteren Waldhausener Straße, bei der ein 21-Jähriger tödlich verletzt wurde, ist Anklage gegen die Betreiber der Trinkhalle erhoben worden.

Wie Staatsanwalt Stefan Lingens mitteilte, muss sich der 20-jährige Sohn wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht verantworten. Sein Vater ist wegen Beteiligung an einer Schlägerei und gemeinschaftlicher Körperverletzung angeklagt, die Mutter wegen falscher Verdächtigung und Anstiftung zur Körperverletzung.

In den frühen Morgenstunden des 22. Mai war es in dem Kiosk zu einem Streit zwischen dem 21-jährigen David M., seinen zwei gleichaltrigen Freunden und der Trinkhallenbetreiberin gekommen. Auf dem Gehweg vor dem Büdchen kam es anschließend zu einer Schlägerei.

Der 20-jährige Sohn der Geschäftsfrau soll David M. dabei einen Schlag versetzt haben, der ihn zu Boden gehen ließ. Dabei sei er so heftig mit dem Kopf auf das Pflaster gestürzt, dass er sich schwerste Kopfverletzungen zuzog. Der Verletzte wurde zunächst in einem Gladbacher Krankenhaus versorgt, dann aber in eine Düsseldorfer Spezialklinik geflogen, wo er notoperiert wurde. Drei Tage später starb David M. an seinen Verletzungen.

Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass es sich um einen Unglücksfall handelte. Erst nachdem sich Tage später ein unbeteiligter Zeuge meldete, bot sich ein anderes Bild dar: Demnach habe der 20-jährige Sohn des Kioskbesitzers erst zugeschlagen, nachdem die Auseinandersetzung bereits beendet war und sich David M. und seine Freunde aus dem Kiosk zurückziehen wollten.

David habe sich abgewandt und zu schützen versucht, während Vater und Sohn immer wieder auf ihn eingeschlagen hätten. Der Mutter wirft die Staatsanwaltschaft vor, sie habe ihren Sohn angestiftet, David M. anzugreifen. "Sie hat behauptet, dass das spätere Opfer sie geschubst habe, wohl wissend, dass ihr Sohn dies rächen würde", sagte Lingens. Schwer wiegt für die Ermittler, dass der Sohn und zwei Männer 20 Minuten später einen der Freunde von M. verfolgt und getreten haben sollen.

Der Fall hatte in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt. Die Kioskbetreiber waren nach dem Angriff als "Mörder" beschimpft und bedroht worden. Das Büdchen wurde daraufhin unter Polizeischutz gestellt. Nach dem Tod Daniel M.'s war es zu einer emotionsgeladenen Demonstration und nach der Beerdigung zur Randale und vier Festnahmen gekommen. Wann der Prozess beginnt, ist noch nicht bekannt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort