Nicht schnell genug den Notarzt gerufen? Todesdrama nach Hausgeburt – Hebamme in Bochum vor Gericht

Bochum · Eine Frau aus Bochum stirbt nach der Geburt ihres Kindes. Jetzt steht ihre Hebamme vor Gericht. Der Vorwurf: fahrlässige Tötung.

 Eine Hebamme muss sich in Bochum nach einem Todesdrama verantworten. (Symbolbild)

Eine Hebamme muss sich in Bochum nach einem Todesdrama verantworten. (Symbolbild)

Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Nach einer Hausgeburt mit tödlichem Ausgang muss sich eine Hebamme seit Mittwoch in Bochum vor Gericht verantworten. Der 60-Jährigen wird vorgeworfen, nach Komplikationen nicht schnell genug den Notarzt gerufen zu haben. Kurz nach der Geburt im September 2020 war es bei einer Mutter aus Bochum zu starken Blutungen gekommen. Die 45-Jährige verfiel in einen Schock und starb einen Tag später im Krankenhaus. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung.

Für die später Verstorbene war es bereits die zweite Geburt. Auch bei der ersten Entbindung – in einem Krankenhaus – war es laut Anklage zu starken Blutungen gekommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie bei ihrem zweiten Kind gegen ärztlichen Rat auf eine Hausgeburt bestanden hat.

Der Prozess am Bochumer Landgericht ist kurz nach Beginn wieder ausgesetzt worden, da die Verteidiger einen Teil der Krankenhausunterlagen nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt bekommen hatten. Das Verfahren soll im August neu beginnen. Die angeklagte Hebamme hat sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

(kag/dpa)
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