Erkelenz Tod auf der Einsatzfahrt

Erkelenz · Tragische Folgen hatte am Montag ein Feuerwehreinsatz beim Brand eines leerstehenden Hauses in Borschemich (alt). Auf der Fahrt zum Einsatzort überschlug sich ein Feuerwehrfahrzeug. Der Beifahrer starb am Unfallort.

 Das gesamte Dachgeschoss des leeren Hauses an der Immerather Straße wurde beim Brand zerstört.

Das gesamte Dachgeschoss des leeren Hauses an der Immerather Straße wurde beim Brand zerstört.

Foto: Günter Passage

Ein 33 Jahre alter Feuerwehrmann aus Wassenberg ist gestern auf der Fahrt zur Einsatzstelle in Borschemich (alt) ums Leben gekommen. Der Mann saß als Beifahrer in einem Feuerwehrauto, das in einer Linkskurve von der Landstraße 354 zwischen Kaulhausen und Unterwestrich abkam. Der 56-jährige Fahrer wurde schwer verletzt mit einem Hubschrauber ins Erkelenzer Krankenhaus geflogen. Die Feuerwehrleute waren mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zu einem Großbrand in Borschemich.

Um 17.25 Uhr heulten in Erkelenz die Sirenen. Aus Borschemich wurde der Feuerwehr ein Dachstuhlbrand gemeldet. Als die ersten Feuerwehrleute auf der Immerather Straße eintrafen, stand das leerstehende Gebäude lichterloh in Flammen. Wie bei solchen Einsätzen üblich, wurde auch das sogenannte Wechselladerfahrzeug angefordert. Das Feuerwehrauto des Kreises Heinsberg ist in der Erkelenzer Feuerwache stationiert und mit 120 Stahlflaschen für Atemschutzgeräte ausgerüstet.

Nach Polizeiangaben geriet der Lkw mit den beiden Feuerwehrleuten kurz hinter Kaulhausen nach rechts auf den Grünstreifen, stellte sich quer zur Fahrbahn, überschlug sich und landete im Feld.

Angesichts des tragischen Unfalls zeigte sich der Erkelenzer Feuerwehrchef Wolfgang Linkens geschockt. Er war sofort vom Brandort zur Unfallstelle geeilt. Auch Kreisbrandmeister Karl-Heinz Prömper kam nach Kaulhausen. Dort wurden mit einem Polizeihubschrauber Luftbilder zur Rekonstruktion des Unfalls gemacht. "Dass es einen Kameraden auf der Fahrt zum Einsatz erwischt, habe ich in meinen 40 Jahren bei der Feuerwehr noch nicht erlebt. Das ist schrecklich", sagte Prömper.

Das Feuer in Borschemich wurde womöglich vorsätzlich gelegt. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. Zeugen sollen junge Leute gesehen haben, die das leerstehende Haus verließen und wegfuhren.

(RP/rl)
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