Über Plattform im Internet Tochter zum Sex angeboten – fünfeinhalb Jahre Haft für Vater

Wuppertal · Ein Wuppertaler bietet seine 15-jährige Tochter im Internet fremden Männern kostenlos zum Sex an. Er will zuschauen. Sein Opfer macht er mit Drohungen, Alkohol und Ecstasy-Pillen gefügig. Das Urteil: Fünfeinhalb Jahre Haft.

Weil er seine minderjährige Tochter fremden Männern kostenlos zum Sex angeboten hat, muss ein Wuppertaler Vater für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht sprach den 50-Jährigen am Mittwoch schuldig. Der Prozess fand weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch für die Urteilsbegründung mussten Zuschauer und Journalisten zum Schutz des Opfers den Saal verlassen.

Nach WDR-Informationen verweigerte das Opfer vor Gericht die Aussage. Die zehn Männer, mit denen das Mädchen Sex vor den Augen ihres Vaters hatte, wurden demnach aber fast alle als Zeugen vorgeladen.

Der Vater hatte seine Tochter über eine frei zugängliche Handelsplattform im Internet angeboten. Zahlen mussten sie für den Sex mit der Jugendlichen nicht, der Vater nutzte den Anblick zur eigenen sexuellen Befriedigung. Auch gegen seinen Bruder wird inzwischen ermittelt: Der Vater von vier Kindern sitzt unter dem Verdacht des Kindesmissbrauchs in Untersuchungshaft.

Der 50-jährige Altenpfleger hatte seine Tochter laut Anklage mit Drohungen, Alkohol und Ecstasy-Pillen gefügig gemacht. Die Taten ereigneten sich laut Staatsanwaltschaft zwischen Oktober 2018 und April 2019.

Den Männern habe der 50-Jährige das Mädchen als seine volljährige Freundin vorgestellt. Einem der Männer sei sie allerdings jünger erschienen. Dieser ging zur Polizei und setzte so vor einem Jahr die Ermittlungen in Gang. Im vergangenen Dezember war der Vater festgenommen worden.

Die Ermittler werteten E-Mails und Chatverläufe des Vaters aus und stießen so auf die weiteren Männer. Der 50-Jährige wurde wegen Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger und sexuellem Missbrauchs von Schutzbefohlenen verurteilt. Im Prozess hatte er „den äußeren Rahmen“ der Tat eingeräumt, wie ein Gerichtssprecher sagte.

(dpa)
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