Fotos Spinnen, Zecken, Nutria und Co. - tierische Einwanderer in NRW
Längst leben in NRW nicht nur Tiere, die hier heimisch sind. Auch Exoten haben sich angesiedelt. Einige sind eine Gefahr für heimische Tierarten.
Aktuell häufen sich die Sichtungen von der Nosferatu-Spinne hierzulande. Das Tier kann mit seinem Biss die menschliche Haut durchdringen. Ursprünglich ist der Vielbeiner nämlich im Mittelmeerraum und Nordafrika zuhause.Eigentlich stammt die Nosferatu-Spinne aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika. Mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern gehört sie zu den größeren Spinnen, die hierzulande herumkrabbeln. Doch eine wirkliche Gefahr geht von der Spinne nicht aus, so Experten.

Auch die Hyalomma-Zecke breitet sich vermehr in heimischen Gefilden aus. Die Zeckenart quält vor allem Pferde. Wenn die schnell laufenden Zecken sich in die Haut von Menschen bohren, können sie die Viruskrankheit CCHF übertragen.

Nutrias: Schon seit Jahren bekämpfen die Städte am Niederrhein, der Niersverband und Jäger die Biberratten-Population – mit geringem Erfolg: Noch immer gibt es zu viele von ihnen. Schuld sind auch Spaziergänger und Parkbesucher, die sie füttern.

Ihre Heimat sind die Tropen, doch sie wurde vereinzelt auch in NRW nachgewiesen: die Asiatische Tigermücke. Sie kann Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Viren übertragen. Diese Viren sind in Deutschland bislang nicht verbreitet, könnten aber durch infizierte Reiserückkehrer eingeschleppt werden.

Waschbären: In ganz Deutschland sind sie inzwischen unterwegs, breiten sich auf der Suche nach neuen Revieren aus: In Nordrhein-Westfalen haben die Jäger in einer Saison 8573 Waschbären geschossen – so viele wie noch nie. Seit 1954 wird der Waschbär ganzjährig bejagt. Der Waschbär gefährdet unter anderem die Bodenbrüter

Halsbandsittiche: Die Düsseldorfer Kolonie der Edelpapageien besteht aus 800 Exemplaren. Die Halsbandsittiche kommen in einem Gebiet von Monheim bis zum Kreis Neuss und im Norden bis Krefeld und Duisburg vor. In diesem Bereich gibt es 1400 Tiere, das ist eine realtiv kleine Gruppe – zum Vergleich gibt es dort etwa 7000 Amseln.
Asiatischer Marienkäfer: Wenn er in Massen auftritt, an Häuserwänden und Zimmerecken zu Hunderten hockt, ist er eine echte Plage. Er verdrängt zudem die einheimischen Marienkäfer.

Schnappschildkröte: Ihre Haltung ist Privatpersonen in Deutschland verboten, doch immer wieder tauchen diese nicht ungefährlichen Tiere aus Nordamerika in der freien Natur auf. Meistens sind sie ausgesetzt worden. In Dusiburg hat eine solche Schildkröte schon Passanten angegriffen, in Düsseldorf musste die Feuerwehr sie aus einem Schulteich fangen, in der Leverkusener Diepentalsperre sorgten sie für Aufregung.

Wasserschildkröten: Sie sind zwar nicht gefährlich, wie ihre Verwandten, haben aber in den Flüssen und Seen der Region nichts zu suchen: Wasser- und Schmuckschilskröten werden häufig von ihren Besitzern ausgesetzt, wenn sie zu groß für ihr Aquarium geworden sind.

Die Wollhandkrabbe breitet sich unter anderem über den Rhein in andere Flüsse in NRW aus und verdrängt heimsiche Arten.

Klein, aber fies: Die Raupen des Buchsbaumzünslers : Die aus Asien eingeschleppten Insekten fressen die Buchsbäume ganzer Landstriche kahl, die Pflanzen sterben ab.

Asiatische Muscheln: Im Duisburger Rhein leben mittlerweile nur noch asiatische Muschelarten. Mit Schiffen von Asien nach Rotterdam kamen sie nach Europa und haben sich dann ihren Weg den Rhein entlang nach Duisburg erkämpft. Vetrieben haben sie aber niemanden, den einheimischen Muschelarten wurde das Rheinwasser bereits in den 1970er Jahren zu ungemütlich.
Kanadagänse: Immer mehr Kanadagänse nisten in Duisburg. Sie ernähren sich von Gras, dass sie auf den Wiesen im Stadtgebiet finden. Da die Stadtbewohner diese Grünflächen zur Erholung nutzten, werden die Hinterlassenschaften der Tiere zum Ärgernis. Die Stadt versucht den Bestand einzudämmen, indem sie die Eier der Gänse mit Gipseiern austauscht.

Taubenschwänzchen: Eigentlich ist der Wanderfalter im Mittelmeerraum zu Hause. Mittlerweile gibt es ihn aber auch immer häufiger in Nordrhein-Westfalen. Viele Menschen verwechseln ihn auf den ersten Blick mit einem Kolibri, Grund dafür ist sein markanter Schwirrflug.

Feuerlibelle: Die rote Farbe der Libellenart aus der Familie der Segellibellen hängt mit der Umgebungstemperatur zusammen. Mitteleuropäische Tiere sind zum Beispiel eher bräunlich-rot. Sie werden zwischen 40 und 45 Millimeter lang. 2011 wurde sie unter anderem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zur "Libelle des Jahres" erklärt. Mit dem besonderen Titel soll auf faszinierende Insektenarten und auf vom Menschen verursachte Veränderungen in der Natur aufmerksam gemacht werden.

Orientalische Mauerwespe: In Deutschland wird die Wespenart aus Indien und Nepal immer öfter beobachtet. Die Weibchen der orientalischen Mauerwespe bauen ihre Nester aus feuchter Erde oder Lehm an Mauern, Pflanzen oder auch Felsen.

Fotos In diesen NRW-Städten wurde die Nosferatu-Spinne gesichtet

Achtbeiner auf dem Vormarsch Was Sie zur Nosferatu-Spinne wissen müssen
