Essen ThyssenKrupp: Beitz-Bungalow wird verkauft

Essen · Die Villa des 2013 verstorbenen Ex-ThyssenKrupp-Chefs Berthold Beitz im Essener Stadtteil Bredeney steht seit dem Tod der Frau Else im September leer. Nun soll der Bungalow verkauft werden.

Der letzte Patriarch: Berthold Beitz ist tot
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Auf einem drei Hektar großen Grundstück mit Blick auf den Baldeneysee liegt das Privathaus, in dem Berthold und Else Beitz sechs Jahrzehnte lang wohnten. Der Bungalow im Essener Stadtteil Bredeney steht seit dem Tod der Witwe des ehemaligen Krupp-Chefs im vergangenen September leer und soll nun verkauft werden.

Wie eine Sprecherin von ThyssenKrupp bestätigte, sei das Exposé fertiggestellt. Bald werde mit der Vermarktung begonnen. Man sei zuversichtlich, dass es mehrere Interessenten geben werde. Über den Schätzwert des Hauses sowie die genaue Quadratmeterzahl macht das Unternehmen keine Angaben. Insidern zufolge dürfte das Anwesen in bester Lage im Essener Süden eine große Summe wert sein.

In den 50er Jahren ließ der Krupp-Generalbevollmächtige Beitz das Haus nach seinen Vorstellungen errichten. Es ist ein für das Jahrzehnt typischer Flachbau. Alfried Krupp hatte Beitz das Grundstück über dem Ruhrtal 1953 zur Verfügung gestellt. Es blieb jedoch ebenso wie das später erbaute Haus im Besitz des Essener Stahlkonzerns. "Es ist ein historisch wichtiges Gebäude", sagt die Unternehmenssprecherin. Das Unternehmen selbst habe keine Verwendung dafür, "in dieser Form können wir es nicht nutzen". Man habe es deshalb zunächst der Familie zum Kauf angeboten, diese habe sich jedoch dagegen entschieden. "Wir haben mit der Villa Hügel einen Ort der Erinnerung geschaffen, Berthold Beitz würdigen wir zudem mit einer Büste." Deshalb sei das Interesse daran, in dem früheren Wohnhaus des Patriarchen ein Museum zu errichten von Seiten des Konzerns nicht vorhanden. Man habe sich gemeinsam mit der Familie dazu entschieden, das Anwesen zu verkaufen.

Der Käufer sei nicht dazu verpflichtet, die Bausubstanz zu erhalten. Prinzipiell werde es ihm freigestellt, ob er das Gebäude abreißen und das Grundstück neu bebauen will. "Wir machen in dieser Hinsicht keine Vorgaben", sagt die Unternehmenssprecherin. Das Haus stehe nicht unter Denkmalschutz.

(RP)
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