Tödliche Schüsse in Utrecht NRW-Polizei beendet Einsatz im Grenzgebiet

Kleve/Düsseldorf · Mit Maschinenpistolen bewaffnete Bundespolizisten haben am Montag verstärkt die Grenzregion zu den Niederlanden kontrolliert. Hintergrund waren die Schüssen in Utrecht. Gegen 21 Uhr teilte die Polizei mit, dass der Einsatz beendet sei.

Anschlag in Utrecht: Polizisten kontrollieren Grenze in Deutschland
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Grenzkontrollen nach Terroranschlag

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Die Bundespolizei hatte ihre Beamten bei den verschärften Kontrollen wegen der Schüsse von Utrecht über das normale Maß hinaus bewaffnet. „Das ist für die Kollegen eine besondere Lage“, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Kleve. Die Bundespolizei kontrollierte an der deutschen Grenze bei Verdacht Fahrzeuge. Es gelte zu verhindern, dass „diese Person oder diese Personen unkontrolliert nach Deutschland einreisen“, sagte der Sprecher. Am Montagabend teilte die niederländische Polizei mit, dass man einen Verdächtigen festgenommen habe.

Gegen 21 Uhr teilte die Polizei mit, dass der Einsatz im Grenzgebiet beendet sei.

Utrecht: Mindestens ein Toter nach Schüssen in Straßenbahn - Fotos
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Verletzte nach Schüssen in Straßenbahn in Utrecht

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Foto: AFP/ROBIN VAN LONKHUIJSEN

In der Düsseldorfer Innenstadt waren ebenfalls mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten im Einsatz. Laut Polizei gab es keinen konkreten Hinweis, diese Sicherheitsvorkehrungen galten in ganz NRW. Ein Schwerpunkt der Überwachungs- und Fahndungsmaßnahmen war in NRW die Autobahn 3. Das Augenmerk richtete sich auch auf andere Autobahnen, Bundesstraßen und kleinere Grenzübergängen.

Der Tatort Utrecht liegt nur etwa 75 Kilometer von der deutschen Grenze bei Kleve entfernt. Die Polizei fahndete nach den Schüssen in einer Straßenbahn nach einem 37-jährigen Mann, der in der Türkei geboren sein soll.

Das Innenministerium NRW hatte der Essener Polizei die Führung des landesweiten Einsatzes übertragen. Die Bevölkerung sollte in Gebäuden bleiben. Auch das Krisenreaktionszentrum des Auswertigen Amtes veröffentlichte auf Twitter den Hinweis, sich an einem sicheren Ort aufzuhalten.

Landesweit wurden alle Kreispolizeibehörden informiert. Streifenwagen-Besatzungen sollten nach dem Mann Ausschau halten. Die niederländische Polizei hatte ein Foto von dem Mann aus der Straßenbahn veröffentlicht.

„Selbstverständlich steht die NRW-Polizei in dieser schwierigen Situation an der Seite ihrer niederländischen Kollegen und unterstützt sie nach Kräften“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

(skr)
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