Temperaturen bis 17 Grad März bringt vorerst Aprilwetter

Düsseldorf · Nach warmer Luft am Montag soll es am Mittwoch wieder schneien, bevor der Frühling zum Wochenende zurückkehrt. Und auf so einen Sommer deuten statistische Daten und Prognosen hin.

Erste Blüten der Forsythie sind bereits zu sehen.

Erste Blüten der Forsythie sind bereits zu sehen.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die frühlingshaften Temperaturen sind nicht gekommen, um zu bleiben – zumindest vorerst nicht. Schaufelt am Montag noch Wind aus südwestlicher Richtung sehr milde Luft vom Mittelmeer nach NRW, sodass im Rheinland bis zu 17 Grad und mehr erreicht werden können, zieht am Abend und in der Nacht bereits eine Kaltfront von Nordwesten her durch. Sie bringt mit maximal elf Grad nicht nur deutlich niedrigere Werte, erklärt Maria Hafenrichter, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD), sondern auch stürmische Böen, Schauer und möglicherweise örtlich Gewitter. „In der Nacht auf Mittwoch wird es sogar verbreitet Frost geben“, sagt Hafenrichter. „Nur im Rheinland liegen die Temperaturen dann noch knapp über null Grad.“

Überhaupt soll der Mittwoch recht ungemütlich ausfallen, mit Schneeregen und Graupelschauern über den gesamten Tag hinweg. Im Bergland könne der Schnee liegenbleiben, sagt Hafenrichter, während der Boden im Flachland schon zu warm ist. Die Werte erreichen dort maximal neun Grad. Am Donnerstag zeigt sich NRW laut der Meteorologin zweigeteilt: Während es im Norden mehr Niederschlag geben kann, bleibt es in den südlichen Landesteilen wohl eher trocken. Die Temperaturen steigen schon wieder auf angenehme 13 Grad, die sich aber angesichts des immer noch starken Windes etwas kühler anfühlen dürften.

Ab Freitag nimmt der Frühling dann einen neuen Anlauf. Auf der Vorderseite eines ausgeprägten Tiefdruckwirbels über dem Ostatlantik soll erneut sehr milde Subtropenluft nach Deutschland transportiert werden. „Bis zu 17 Grad sind am Freitag und am Samstag möglich, am Samstag allerdings getrübt von etwas mehr Niederschlag“, sagt Hafenrichter. Am Sonntag könnte es mit dem warmen Intermezzo allerdings schon wieder vorbei sein, da sind sich die Prognosemodelle noch nicht einig. „Es bleibt auf jeden Fall unbeständig, auch zu Anfang der kommenden Woche, was ein Auf und Ab der Temperaturen zur Folge hat“, sagt Hafenrichter.

Insgesamt aber verzeichnen die Langfrist-Wettermodelle trotz deutlicher Störimpulse einen Trend zu frühlingshaften Bedingungen. Während die Amerikaner laut dem Portal wetterprognose-wettervorhersage.de in der nächsten Woche eher einen Kaltlufteinbruch berechnen, der immer wieder Schnee- und Graupelschauer sowie Temperaturen von zwei bis maximal acht Grad bringt, sehen die europäischen Wettermodelle eher eine frühlingshafte Entwicklung mit entsprechend milderen Werten. Am wahrscheinlichsten sei demnach für die letzte Märzwoche eine Temperaturentwicklung, die gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 um plus ein bis plus zwei Grad, regional sogar um bis zu plus vier Grad zu warm ausfallen könnte.

Das Wetterportal hat sich angesichts des aktuellen Warmlufteinbruchs zudem einmal angesehen, ob sich aus den statistischen Daten der vergangenen Jahrzehnte etwas ableiten lässt hinsichtlich der voraussichtlichen Entwicklung des Sommers. Demnach waren die vergangenen 29 Sommer gemessen am langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 zu warm. Und zwar erheblich: Nimmt man die vergangenen 30 Jahre als Maßstab, waren die Sommer um 1,3 Grad zu warm, bei 20 Jahren kommt man auf ein Plus von 1,6 Grad und bei einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren auf ein Plus von 1,99 Grad.

Auf zu warme Winter (Abweichung plus ein Grad) folgten laut wetterpognose-wettervorhersage.de in 83 Prozent der Fälle zu warme Sommer, nach sogenannten Supermildwintern wie in diesem Jahr (Abweichung plus 2,64 Grad) sogar zu 100 Prozent. Auch wenn die Temperaturabweichungen der darauffolgenden Sommer sehr unterschiedlich ausfiel, von plus 0,3 bis plus 2,9 Grad, man also nicht unbedingt von Hitzesommern sprechen kann, sei der Trend grundsätzlich eindeutig. Nämlich: Auf zu warme Winter folgen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit (im Vergleich zum Klimamittelwert von 1961 und 1990) zu warme Sommer. Das spiegelt zum einen die fortschreitende Klimaerhitzung wider und passt zum Trend der Langfristmodelle, die den kommenden Sommer mit einer Abweichung von plus ein bis plus 2,5 Grad ebenfalls als deutlich zu warm einschätzen. Ob es am Ende so kommt, ist ungewiss, ein Trend ist keine präzise Vorhersage. Dass der Sommer zu kalt ausfallen wird, scheint aber nach der Datenlage eher unwahrscheinlich.

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