Dormagen TDI-Anlage erhält Baugenehmigung

Dormagen · Nach eingehender Prüfung hat die Bezirksregierung Köln Bayer MaterialScience den Genehmigungsbescheid zum Bau und Betrieb der neuen Hightech-Anlage zur Herstellung der Chemikalie TDI im Chempark Dormagen erteilt.

 Baustellen-Besuch, mit Klaus Jaeger, Dieter Kuhne (Leiter TDI-Produktion), Joachim Wolff, Helmut Schmidt, Steffen Kühling, Carsten Hellmann, Tony Van Osselaer, Christian Wissel und Rainer Bruns (TDI-Betriebsleiter), v. l.

Baustellen-Besuch, mit Klaus Jaeger, Dieter Kuhne (Leiter TDI-Produktion), Joachim Wolff, Helmut Schmidt, Steffen Kühling, Carsten Hellmann, Tony Van Osselaer, Christian Wissel und Rainer Bruns (TDI-Betriebsleiter), v. l.

Foto: Bayer Material Science

Jochen Klüner versucht es aus der städtischen Brille zu sehen: "Das ist ein Big Point für Dormagen", sagt er. Aber vor allem für seinen Arbeitgeber Bayer MaterialScience (BMS): "Die Entscheidung zum Bau der TDI-Großanlage in Dormagen dient in erster Linie der Arbeitsplatzsicherung", sagt der BMS-Sprecher. Jetzt ist das Projekt, an dem bereits gebaut wird, auch offiziell, weil die Bezirksregierung Köln die Bau- und Betriebsgenehmigung erteilt hat. Vorausgegangen war eine umfangreiche Prüfung der Genehmigungsvoraussetzung, unter anderem was die Umweltverträglichkeit und das Sicherheitskonzept betrifft. "Wir freuen uns, dass der Genehmigungsprozess erfolgreich abgeschlossen ist und wir mit unseren Bauarbeiten planmäßig voranschreiten können", sagt Joachim Wolff, im Executive Committee von Bayer MaterialScience zuständig für die Business Unit Polyurethanes.

Schaumstoffe für Matratzen

In der neuen Hightech-Anlage wird die Chemikalie TDI (Toluylen-Diisocyanat) hergestellt. TDI wird als Vorprodukt für die Herstellung von Polyurethan-Weichschäumen benötigt. Daraus wiederum werden beispielsweise hochwertige Schaumstoffe für Matratzen, Stühle und Autositze hergestellt. Wolff erklärt: "Gegenüber einer konventionellen Anlage gleicher Kapazität lassen bis zu 60 Prozent Energie einsparen, außerdem werden bis zu 80 Prozent weniger Lösungsmittel benötigt. Dies sichert uns nicht zuletzt auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil." Mit einer Jahreskapazität von 300 000 Tonnen ist die künftige Anlage der letzte Baustein einer langfristigen Investitionsstrategie von Bayer MaterialScience in Dormagen, die den Standort zum globalen Technologiezentrum für die Entwicklung und Produktion von Polyurethanen macht.

Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres haben die Schulungen der Mitarbeiter, die später in der neuen TDI-Anlage arbeiten werden, begonnen. Darunter sind auch 15 neue Beschäftigte, die Seite an Seite mit den Kollegen in der derzeitigen Pilotanlage arbeiten und ein intensives "Training on the job" erhalten. "Wenn es auf der Baustelle weiterhin so zügig vorangeht, steht einer Fertigstellung und Inbetriebnahme Mitte 2014 nichts im Wege", sagt Dr. Steffen Kühling, in der Business Unit Polyurethanes Leiter des Bereichs Produktion und Technologie.

500 bis 1500 Arbeitsplätze

Zwischen 500 und 1500 Arbeitsplätze sind während der Bauphase zusätzlich in dem Projekt gebunden. Viele Auftragnehmer kommen aus der Region, wie zum Beispiel die Rohrleitungsplanungsfirma Keynes aus Neuss, der Apparatebauer Quast sowie der Apparatebauer APL aus Dormagen. Auch später im laufenden Betrieb werden Firmen aus Dormagen und Umgebung für Wartungsarbeiten, Bau- und Instandhaltung sowie technische Dienstleistungen im Umfeld der Anlage integriert sein. BMS-Sprecher Klüner: "Die bestehenden Arbeitsplätze in Vorbetrieben und Logistik am Standort werden durch das Projekt gesichert. Das gilt auch für tausende weitere Arbeitsplätze in NRW und Deutschland, die mit der TDI-Produktion verbunden sind."

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