Höhere Preise durch Mindestlohn So teuer ist Taxifahren in der Region

Düsseldorf · Die Taxifahrt vom Flughafen, von der Kneipe oder von der Arbeit nach Hause kostet wegen des Mindestlohns nun deutlich mehr. Wir zeigen, in welchen Städten in der Region Sie am tiefsten ins Portemonnaie greifen müssen.

Mindestlohn: Das sind die neuen Taxi-Preise in der Region
Infos

Mindestlohn: Das sind die neuen Taxi-Preise in der Region

Infos
Foto: Hertgen (Archiv)

Taxikunden in NRW müssen seit diesem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Besonders deutlich ist die Erhöhung in Münster, wie eine Umfrage in den Städten ergab. Hier bezahlen Taxikunden seit diesem Jahr 18 Prozent mehr pro Kilometer. In der Landeshauptstadt Düsseldorf ist der Kilometerpreis um 16 Prozent, in Bochum um 13 Prozent und in Duisburg um 11 Prozent gestiegen. Der Mindestlohn im Niedriglohnsektor Taxi habe die Erhöhungen unumgänglich gemacht, sagte der Geschäftsführer des Taxi-Verbands NRW Michael Hoog.

Bisher wurden die Taxifahrer mit einer Umsatzbeteilung von 40 bis 45 Prozent bezahlt. "Grundsätzlich finden wir den Mindestlohn gut, aber er ist bei gewissen Branchen schwer umzusetzen", sagte Aleksandar Dragicevic, Vorstand von Taxi-Ruf Köln. Er hat eine Preiserhöhung von sieben Prozent bei der Stadt beantragt. Die Tarife müssen von den Kommunen genehmigt werden, da das Taxi zum Öffentlichen Nahverkehr zählt.

In Dortmund ist der Preis pro Kilometer von 1,50 Euro auf 1,60 Euro gestiegen. Das ist eine Erhöhung um knapp 7 Prozent. In Bielefeld sind die Preise zum 1. Juni um acht Prozent gestiegen. Hier wurden die Preise schon vergangenes Jahr um elf Prozent erhöht. Eine Übersicht über die neuen Taxi-Tarife in den NRW-Städten finden Sie hier.

Dem Geschäft schaden die höheren Preise nach Angaben des Branchenverbandes BZP aber kaum. "Wir sehen einen leichten Auftragsrückgang bei privaten Fahrten. Da merkt man schon, dass sich der Preis verändert hat und Kunden bewusster gucken: Wann nutze ich noch eine Taxe und wann nicht", sagte BZP-Präsident Michael Müller.
"Im Tagesgeschäft und dort, wo man aufs Taxi angewiesen ist, spüren wir aber keinen Rückgang."

In etwa 80 bis 85 Prozent der 802 Genehmigungsbereiche bundesweit sind nach Einschätzung des Verbands die Preise angehoben worden. "Das bewegt sich von teilweise sehr moderaten Anpassungen von 5 oder 10 Prozent bis hin zu fast 40 Prozent", sagte Müller.

(lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort