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Aktionswoche der Polizei So schützen Sie sich vor Taschendiebstahl

Düsseldorf · Taschendiebstahl gehört zu den verbreitetsten Straftaten in Nordrhein-Westfalen. Doch kaum mehr als jeder 20. Fall wird aufgeklärt - umso wichtiger ist Prävention. Die Polizei NRW startet eine landesweite Aktionswoche im Kampf gegen Taschendiebe.

Taschendiebe - das sind ihre Maschen
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Die Tricks der Taschendiebe - davor warnt die Polizei

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Foto: Polizei Köln

Taschendiebstahl gehört zu den verbreitetsten Straftaten in Nordrhein-Westfalen. Doch kaum mehr als jeder 20. Fall wird aufgeklärt - umso wichtiger ist Prävention. Die Polizei NRW startet eine landesweite Aktionswoche im Kampf gegen Taschendiebe.

Fast 51.000 Anzeigen nach Taschendiebstählen gingen 2016 bei der Polizei in NRW ein, auf 15 Millionen Euro taxiert das Innenministerium NRW den Schadenswert. Ein gestohlenes Handy beim Konzert, ein entwendetes Portemonnaie in der Fußgängerzone oder die erbeutete Uhr im Getümmel der Kirmes - nur einige Beispiele für jene Delikte, die die Polizei intensiv beschäftigen. Besonders häufig Opfer von Taschendieben sind Frauen, weil "die Handtasche das Tatobjekt Nummer 1" sei, warnt Kriminalhauptkommissar Dirk Sybertz von der Düsseldorfer Sonderkommission "Pocket".

So schützen Sie sich vor Diebstählen
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Foto: dapd, dapd

In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Wert nahezu verdoppelt (1997: 27.314 Fälle). Immerhin konnte der Trend zuletzt gestoppt werden, im Vergleich zu 2015 gingen die Diebstähle im vergangenen Jahr um sieben Prozent zurück.

Fast 80 Prozent der Tatverdächtigen sind laut der Polizeilichen Kriminalstatistik "nichtdeutsch". Besonders hoch ist laut Kriminalstatistik der Anteil algerischer und marokkanischer Staatsangehöriger. "Viele davon sind in Banden organisierte Mehrfachtäter", erklärt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Zwar seien die Fallzahlen insgesamt leicht rückläufig, erklärte Reul am Montag in Düsseldorf. "Aber der riesige wirtschaftliche Schaden zeigt, dass im Kampf gegen die Täter noch viel Arbeit vor uns liegt."

Denn die Aufklärungsquote stagniert, 2016 lag sie bei gerade mal 5,85 Prozent, seit 1997 stieg die Quote nicht mehr über die Sieben-Prozent-Marke. Auch deshalb fokussiert sich die Aktionswoche "Augen auf und Tasche zu" der Polizei auf Präventionsmaßnahmen.

Folgende Tipps gegen Taschendiebstahl gibt die Polizei:

  • Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.

  • Tragen Sie Geld und Zahlungskarten sowie Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.

  • Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche immer mit der Verschlussseite zum Körper.

  • Halten Sie Ihre Handtasche oder Ihren Rucksack stets geschlossen.

  • Lassen Sie Ihren Rucksack sowie Ihre Tasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt.

  • Ein gesundes Maß an Misstrauen ist in diesen Situationen sicherlich angebracht und hilft dabei, dass Sie kein Opfer werden. Lernen Sie Ihre Geheimnummer/PIN auf jeden Fall auswendig und notieren Sie diese keinesfalls.

  • Besonders vorsichtig sollten Sie beim Geldabheben und bei Zahlungsvorgängen sein. Achten Sie darauf, dass niemand Ihre Geheimnummer lesen kann, wenn Sie sie am Geldautomaten oder an der Kasse in die entsprechenden Geräte eingeben. Lassen Sie niemanden sehen, wie viel Geld Sie abgehoben haben. Achten Sie darauf, dass Sie beim Bezahlen keinen in Ihre Geldbörse sehen oder gar greifen lassen. Wenden Sie sich ab und halten Sie Abstand.

  • Insbesondere ist Vorsicht geboten, wo viele Menschen zusammenkommen, wie zum Beispiel im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, in Einkaufszentren und vergleichbaren Einrichtungen und Fußgängerzonen, bei Großveranstaltungen, Messen oder Volksfesten, in Restaurants, Gaststätten und Hotels. Achten Sie in einem Menschengedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen.

  • Oftmals arbeiten die Diebe im Team mit mehreren anderen zusammen und gehen nach dem Prinzip "Einer lenkt ab, der andere greift zu" vor. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer.

Tipps der Polizei für Opfer von Taschendiebstahl

Smartphone gestohlen - darauf sollten Sie achten
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Smartphone gestohlen - darauf sollten Sie achten

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Foto: dpa, tsn
  1. Sperren Sie im Fall eines Diebstahls sofort Ihre Kredit-, Giro- bzw. EC-Karte unter Sperr-Notruf 116 116 sowie die Girokarte im polizeilichen Meldesystem KUNO für das Lastschriftverfahren.

  2. Sollte Ihr Handy gestohlen worden sein, lassen Sie Ihren Anschluss möglichst umgehend sperren — vor allem dann, wenn das Handy eingeschaltet war. Auch hierfür erreichen Sie den zentralen Sperrnotruf unter 116 116. Für die Fahndung nach Ihrem Gerät benötigt die Polizei die 15-stellige Seriennummer (IMEI-Nummer) Ihres Mobiltelefons. Diese Nummer können Sie durch Eingabe der Tastenkombination *#06# feststellen. Notieren Sie die Nummer in Ihren Unterlagen.

  3. Wenn ein Personalausweis mit eingeschalteter Online-Ausweisfunktion gestohlen wurde, muss diese so schnell wie möglich gesperrt werden. Das geht im Bürgeramt oder über den 24-Stunden-Sperrnotruf 0180-1-33 33 33. Der Ausweisinhaber ist zusätzlich verpflichtet, den Verlust seines Personalausweises, egal ob die Online-Ausweisfunktion eingeschaltet ist oder nicht, der zuständigen Personalausweisbehörde zu melden.

Aktionen der Polizei in der Region zur Aktionswoche "Augen auf und Tasche zu":

  1. Die Polizei im Rhein-Kreiss Neuss lädt am Dienstag (11.07.) interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Infoveranstaltung in die Neusser Innenstadt ein. In der Zeit von 12 bis 15 Uhr geben die Experten des Kriminalkommissariats Prävention und Opferschutz an ihrem Informationsstand auf der Niederstraße 42 (vor dem Kaufhof) wertvolle Tipps, wie man sich vor Langfingern schützen kann.
  2. Die Polizei in Mönchengladbach lädt Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich kostenlos an der mobilen Wache zum Thema Taschendiebstahl und geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen zu informieren.

  • Dienstag, 11.07.2017, 15 bis 18 Uhr, Mönchengladbach, Hindenburgstraße - Sonnenhausplatz / Minto

  1. Mittwoch, 12.07.2017, 10 bis 13 Uhr, Rheydt, Markt - vor Karstadt / dem Rathaus.

  2. Die Polizei im Bergischen Städtedreieck möchte ihre Bürgerinnen und Bürger über diese facettenreichen arglistigen Vorgehensweisen aufklären. Dafür finden in Wuppertal Straßenaktionen statt.

  • Wuppertal - Elberfeld, 10.07.2017, 11 bis 16 Uhr Alte Freiheit (im Bereich der City-Arkaden)

  1. Wuppertal - Barmen, 13.07.2017, 11 bis 16 Uhr Johannes-Rau-Platz Präventivstreifen in öffentlichen Verkehrsmitteln

  2. Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Erft-Kreis sind eingeladen, sich am Freitag, 14. Juli 2017 zwischen 9 und 14 Uhr in der Fußgängerzone in Frechen, Hauptstraße (Höhe Hausnummer 97) an einem Informationsstand zum Thema Taschendiebstahl und Vorbeugungsmaßnahmen zu informieren.

  3. Weil viele Taschendiebstähle in Supermärkten begangen werden, informiert die NRW-Polizei auch auf über 14.000 sogenannten "Cart-Boards" an Einkaufswagen in rund 440 Geschäften.

(cbo)
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