Moers Tankwart beklagt Kampf um Benzinpreise

Moers · Der Benzinpreis steigt und steigt und steigt – und am meisten leiden die freien Tankstellen. "Ich kann nicht nachvollziehen, dass der Preis am Wochenende so in die Höhe gesprungen ist", sagt Dirk Penderak, Inhaber einer Tankstelle an der Homberger Straße in Moers.

 Die Gunst der Stunde: Autofahrer nutzen die verhältnismäßig niedrigen Preise an einer Tankstelle, um ihre Wagen vollzutanken.

Die Gunst der Stunde: Autofahrer nutzen die verhältnismäßig niedrigen Preise an einer Tankstelle, um ihre Wagen vollzutanken.

Foto: klaus dieker

Der Benzinpreis steigt und steigt und steigt — und am meisten leiden die freien Tankstellen. "Ich kann nicht nachvollziehen, dass der Preis am Wochenende so in die Höhe gesprungen ist", sagt Dirk Penderak, Inhaber einer Tankstelle an der Homberger Straße in Moers.

Wegen der seit Jahren immer weiter steigenden Benzinpreise geht der Kfz-Meister davon aus, dass er seine an die Werkstatt angeschlossene Tankstelle in den kommenden Jahren schließen muss. Er kann mit ihr keinen Gewinn mehr machen, denn die Kunden bleiben aus. Heute verkauft er etwa 40 000 Liter Benzin pro Monat. Vor zehn Jahren war es fast das Vierfache.

Dabei bemüht er sich, Benzin immer zwei, drei Cent günstiger anzubieten als die Konkurrenten in der Umgebung. Dennoch war das vergangene Wochenende auch für ihn das, was der Benzinpreis-Experte des ADAC, Jürgen Albrecht, als "das teuerste aller Zeiten" in Deutschland ausgemacht hat. Zumindest bisher.

In Moers kratzte der Preis für einen Liter Super am Sonntag an die 1,80-Euro-Marke. Gestern ging er wieder runter. Wie er sich in den kommenden Tagen entwickelt, ist nicht abzusehen. "Ich glaube und hoffe aber, dass wir die Marke von zwei Euro pro Liter in diesem Jahr nicht mehr knacken", sagt Dirk Penderak.

Er beklagt den immensen Wettbewerb an den Zapfsäulen. "Es ist ein ständiger Kampf zwischen den Tankstellen in der Umgebung", sagt Penderak. Das Problem: Die Filialen der großen Konzerne wie Shell oder Aral geben den Preis vor. Zieht Penderak nicht mit und bleibt deutlich günstiger als die Konkurrenten, gehen diese mit ihrem Preis extrem runter — und unterbieten den der freien Tankstelle sogar, um Kunden abzuwerben. "Ein Teufelskreis", sagt Penderak.

Seine Nische hat der Kfz-Meister in seiner Werkstatt gefunden. "Ohne sie ginge es nicht", sagt er. Durch diese Aufträge kann er den Verlust ausgleichen, den er durch die stark schwankenden Benzinpreise macht.

(RP)
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