Pläne der Schulministerin Erste Talentschulen in NRW sollen im kommenden Schuljahr starten

Düsseldorf · Im Schuljahr 2019/20 sollen die ersten 35 ausgewählten Schulen auf den Weg gebracht werden, 25 weitere ein Jahr später. Am Donnerstag stellte Gebauer die Fachjury vor, in der unter anderem zahlreiche Wissenschaftler, der Fernsehkoch Björn Freitag und eine Schülerin sitzen. An den Plänen gibt es auch Kritik.

 Schüler der 5. Klasse sitzen in einem Klassenraum der Gesamtschule Barmen in Wuppertal (Archivbild).

Schüler der 5. Klasse sitzen in einem Klassenraum der Gesamtschule Barmen in Wuppertal (Archivbild).

Foto: dpa/Marius Becker

„Die Talentschulen können und sollen dazu beitragen, Wege zu finden, den Bildungserfolg von der sozialen und räumlichen Herkunft zu entkoppeln“, betonte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Die Kritik an den 60 geplanten Talentschulen an sozialen Brennpunkten hat sie zurückgewiesen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte zuvor kritisiert, diese Schulen besonders gut auszustatten, führe bei Tausenden von Schülern, die andere Einrichtungen besuchten, nicht zu besseren Lernbedingungen und mehr Chancengleichheit. „Es ist ein Schulversuch. Dort startet man nicht mit 6000 Schulen“, sagte Gebauer am Donnerstag in Düsseldorf. „Da geht man mit einer kleineren Anzahl von Schulen an den Start, um dann wenn möglich die Ergebnisse in die Fläche zu übertragen“.

Die Jury wird die Bewerbungen der Schulen auswerten und die Auswahl treffen. Die Bewerbungsfrist endet am 7. Dezember. Die CDU/FDP-Koalition verspricht sich von den Talentschulen mehr Gerechtigkeit. Dort soll erprobt werden, wie Kinder aus sozial benachteiligten Familien mehr Bildungschancen erhalten könnten. Die Schulen sollen für ihre Aufgabe rund 400 zusätzliche Lehrerstellen erhalten.

Bisher ist beim Ministerium erst eine Bewerbung eingegangen. Aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf hätten aber beispielsweise schon 10 Schulträger angekündigt, sich zu bewerben, so Gebauer. Man gehe davon aus, dass sich viele Träger noch in der Vorarbeit für die Bewerbungen befänden. „Nutzen Sie die Chance, an diesem innovativen Schulversuch teilzunehmen“, appellierte die FDP-Politikerin.

Sechs Jahre lang werde der Versuch laut Ministerium an den ausgewählten Einrichtungen durchgeführt. Immer wieder soll in diesem Zeitraum und danach geprüft werden, welche Konzepte erfolgreich und auf andere Schulen übertragbar seien.

Für ihre Aufgabe erhalten die Schulen nach Angaben des Ministeriums rund 400 zusätzliche Lehrerstellen. Die Kosten dafür sollen bei etwas mehr als 20 Millionen Euro jährlich liegen. Gebauer räumte ein, dass es mit Blick auf den Lehrermangel in NRW eine große Herausforderung sein werde, die Stellen zu besetzen.

(dpa/see)
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