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Kundgebung am Tag der Arbeit Pfiffe für Armin Laschet in Bielefeld

Bielefeld/Düsseldorf · Zehntausende Menschen haben in Nordrhein-Westfalen am Tag der Arbeit für soziale Arbeitsbedingungen und gute Löhne demonstriert.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der traditionellen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bielefeld.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet bei der traditionellen Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bielefeld.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Insgesamt 71.000 Teilnehmer seien zu den landesweit mehr als 70 Veranstaltungen gekommen, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Mittwoch mit. „Wir brauchen ein starkes und soziales Europa, das gute Arbeit, faire Löhne und ein hohes soziales Schutzniveau in den Mittelpunkt stellt“, sagte die DGB-Landesvorsitzende Anja Weber bei der zentralen Kundgebung in Bielefeld. „Wer den Weg des nationalistischen Alleingangs einschlägt, der wird verlieren – den Frieden und den Wohlstand!“

Gut drei Wochen vor der Europawahl lautete das bundesweite Motto der Kundgebungen am 1. Mai: „Europa. Jetzt aber richtig!“ Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) warnte vor massiven wirtschaftlichen Folgen, die eine Schwächung der EU für Nordrhein-Westfalen hätte. „Würde dieser Binnenmarkt gefährdet, sind auch Millionen Arbeitsplätze in Gefahr. Das dürfen wir nicht zulassen!“, sagte Laschet in Bielefeld. „Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass die europäische Einheit kein Selbstläufer ist. Deshalb sollten wir wachsam sein und aufpassen, dass die Europafeinde nicht die Oberhand gewinnen“, sagte er laut Redemanuskript. Laschets Auftritt vor den rund 3000 Gewerkschaftern wurde von zahlreichen Pfiffen begleitet.

Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Knut Giesler rief dazu auf, den Wandel in Industrie und Wirtschaft politisch zu gestalten. „Die Gesetze von Markt und Profit sind nicht die Lösung. Wir brauchen Rahmenbedingungen und Geld für Investitionen in Arbeitsplätze der Zukunft, neue Kurzarbeiterregelungen, eine zukunftsfähige Regional-, Struktur- und Industriepolitik, Aus- und Weiterbildung und Mitbestimmung in allen Zukunftsfragen“, sagte er laut Mitteilung bei der Kundgebung in Gelsenkirchen.

Der Bundesvorsitzende der Energiegewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, warb für eine soziale Gestaltung der Europäischen Union. „Der Umbau unserer wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Grundlagen wird eine Herkulesaufgabe“, sagte er laut Mitteilung in Hagen. „Wer da erfolgreich sein will, der muss in großem Stil in die Zukunft investieren.“

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck forderte in der „WAZ“, die Gesellschaft müsse Arbeit so organisieren, dass Leistung entlohnt werde und die Menschen auch davon leben könnten. „Der Staat muss eingreifen, wo es nötig ist, und jenen helfen, die das nicht schaffen“, sagte Overbeck, der Sozialbischof der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Der Tag der Arbeit wird seit fast 130 Jahren begangen. Traditionell mobilisiert die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. In Deutschland gab es am 1. Mai 1890 erstmals Massendemonstrationen.

(felt/dpa)
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