Krefeld SWK-Tochter sponsert Pinguine

Krefeld · Die Stadtwerke Krefeld und ihre 49-Prozent-Tochter Lekker Energie werden neuer Brustsponsor der Krefeld Pinguine. Die FDP kritisiert das Sponsoring durch die Stadtwerke.

 Bei Heimspielen im König-Palast treten die Pinguine im schwarzen Trikot an – mit dem Logo der Stadtwerke Krefeld.

Bei Heimspielen im König-Palast treten die Pinguine im schwarzen Trikot an – mit dem Logo der Stadtwerke Krefeld.

Foto: Krefeld Pinguine

Die Pinguine haben nach einem Jahr ohne Trikotsponsor einen Nachfolger für RWE gefunden: Wie der Verein gestern bekanntgab, wird das Logo des Energieunternehmens Lekker künftig bei Auswärtsspielen auf dem Trikot des Eishockey-Clubs zu sehen sein.

Das in Berlin ansässige Unternehmen Lekker ist eine Tochter der Stadtwerke Krefeld (SWK) und der Hagener Enervie-Gruppe. Neue Trikotfarben der Pinguine sind die Lekker-Firmenfarben gelb und violett. Bei Spielen im König-Palast sind die SWK Brustsponsor. Über die Höhe des Sponsorings vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen.

Kritik an dem Engagement gab's gestern von der FDP-Ratsfraktion. "Das Sponsoring geht natürlich zu Lasten der Gewinnausschüttung an die SWK-Mutter Stadt", sagte der Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann. "Transparenter wäre es, wenn gewählte Volksvertreter entscheiden würden, wofür das Geld verwendet wird; ob es in Schulen, Straßenbau oder Sportförderung fließt — und wenn Sportförderung, für welche Sportart."

SWK-Sprecherin Dorothee Winkmann betonte, dass die Stadtwerke selbst ihre Sponsorengelder gegenüber der vergangenen Saison nicht ausdehnen. "Wir spielen nur den Platzhalter, bis ein Hauptsponsor gefunden ist." Hintergrund: In Krefeld können Stromkunden Lekker-Strom und -Gas nicht beziehen. Zusätzliche Einnahmen erzielen die Pinguine in der kommenden Saison erstmals durch die Sponsorengelder der SWK-Tochter Lekker Energie.

Der SWK-Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Hahnen (SPD) ist von einem Vorteil des Sponsorings für die Stadtwerke überzeugt. "Wenn städtische Tochterfirmen werben, ist das immer eine Gratwanderung. Es ist allerdings auffällig, dass die Stadtwerke Krefeld, die viel für die Vereine und den Sport in Krefeld tun, weniger als zehn Prozent ihrer Stromkunden an auswärtige Anbieter verloren haben, während andere Stadtwerke Kundenverluste von 20 bis 30 Prozent verbuchen müssen." Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wilfrid Fabel, sowohl SWK-Aufsichtsratsmitglied als auch Aufsichtsratsvorsitzender der Pinguine, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Pinguine-Geschäftsführer Robert Haake erklärte: "Nachdem bekannt war, dass sich die SWK an Lekker beteiligen, sind wir auf das Unternehmen zugegangen. Die sind gelb und wir auch, das war eigentlich unser erster Ansatzpunkt."

(RP/rl)
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