Unfall bei Junggesellenfahrt in Swisttal „Ich denke, das war es jetzt mit den Traktorfahrten für uns“

Düsseldorf · Nach dem Traktorunfall am Sonntag, bei dem mehr als 25 junge Männer verletzt wurden, meldet sich der Zweite Vorsitzende des Junggesellenvereins Walberberg zu Wort. Er glaubt nicht daran, dass solche Traktorfahrten weiter stattfinden.

 Bei einem Unfall in Swisttal-Heimerzheim ist der Anhänger eines Traktors auf die Seite gekippt, mehr als 25 Personen wurden verletzt.

Bei einem Unfall in Swisttal-Heimerzheim ist der Anhänger eines Traktors auf die Seite gekippt, mehr als 25 Personen wurden verletzt.

Foto: dpa/Matthias Kehrein

Der umgekippte Anhänger liegt auf der Straße, die Verletzten werden versorgt und anschließend psychologisch betreut: Nach dem Traktorunfall bei einer Junggesellenfahrt in Swisttal-Heimerzheim ist der betroffene Junggesellenverein immer noch geschockt. Zwar sind alle Verletzten nach Angaben des Vereins „auf dem Weg der Besserung“, doch ob die Vereine weiter solche Fahrten veranstalten dürfen, ist mehr als fraglich. Wir haben mit Robin Kloiber, dem Zweiten Vorsitzenden des Junggesellenvereins Walberberg gesprochen.

Wie oft macht Ihr Verein solche Traktorfahrten?

Robin Kloiber Wir besuchen im Jahr mehrere Junggesellenfeste von befreundeten Vereinen. Wenn der Weg zu den Ortschaften nicht zu weit ist, fahren wir mit dem Traktor hin. Wir besuchen rund 15 bis 20 Vereine in unserem Umfeld.

Wird es nach dem Unfall weiter Traktorfahrten geben?

Kloiber Das liegt doch auf der Hand. Ich gehe nicht davon aus, dass wir weiter mit dem Traktor und einem Anhänger fahren dürfen. Der genaue Unfallhergang ist zwar noch nicht klar, aber ich denke, das war es jetzt mit den Traktorfahrten für uns.

Finden Sie das schade?

Kloiber Ja, schon. Das ist hier bei uns im Bonner Raum Tradition, und die örtliche Polizei hat es aus diesem Grund auch geduldet.

Wie muss man sich einen Junggesellenverein vorstellen?

Kloiber Aktuell haben wir 39 Mitglieder. Jeden ersten Mittwoch im Monat können neue Mitglieder eintreten. Mindestalter sind 16 Jahre, und natürlich können nur Männer Mitglied werden, die nicht verheiratet sind. Sobald sie heiraten, treten sie automatisch aus dem Verein aus. Die meisten haben aber nach zehn Jahren keine Lust mehr.

Was macht der Verein noch – außer andere Vereine besuchen?

Kloiber Wir setzen uns sehr für soziale Zwecke ein, unterstützen zum Beispiel Kindergärten mit den Einnahmen unseres eigenen Junggesellenfestes. Außerdem stellen wir einen Weihnachtsbaum im Dorf auf, den Kinder schmücken können. Und wir laden jährlich zum Tanz in den Mai.

Können Sie den Unfallhergang beschreiben? Wie geht es den Verletzten?

Kloiber Das ist Sache der Polizei, dazu kann ich nichts sagen. Ich kann nur sagen, dass keiner der Verletzten mehr in Lebensgefahr ist. Alle sind auf dem Weg der Besserung.

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