Acht Leichtverletzte Sturmtief "Emma" läuft in NRW glimpflich ab

Das Sturmtief "Emma" hatNordrhein-Westfalen weniger hart getroffen als andere RegionenDeutschlands und Europas. Die Rettungskräfte mussten insgesamt zu3945 Einsätzen ausrücken, wie ein Sprecher des Lagezentrums imInnenministerium am Sonntag in Düsseldorf sagte. Acht Menschen wurdenleicht verletzt.

Orkan "Emma" wütet in Deutschland
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Die Orkanböen hatten am frühen Samstagmorgen in NRWGeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern erreicht. "DerWind, den wir am Sonntag haben, hat schon nichts mehr mit'Emma' zu tun", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes(DWD) in Essen.

Die meisten Einsätze verzeichneten die Rettungskräfte in denRegierungsbezirken Arnsberg (1257) und Köln (1418). Im Bahn-, Flug-und Straßenverkehr kam es durch den Sturm am Samstag vorübergehend zuStörungen und Verspätungen. Die Schäden erreichten aber bei weitemnicht das Ausmaß des Orkantiefs "Kyrill" vom Januar 2007.

Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am frühen Samstagmorgenin Arnsberg. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, war eine 41-jährigeFrau mit ihren Pkw in einem Waldgebiet unterwegs, als eine vom Sturmumknickende Fichte auf das Auto fiel. Die Frau wurde verletzt und zurBeobachtung in ein Krankenhaus gebracht.

Dach in Siegburg abgedeckt

Zumeist lösten umgestürzte Bäume, herabfallende Äste undDachziegel die Einsätze von Polizei und Feuerwehr zwischen Rhein undWeser aus. In Siegburg wurde vom Sturm der komplette Dachstuhl einesMehrfamilienhauses abgehoben und zu Boden geschleudert. Zwei Pkwwurden dabei beschädigt. Bei Olpe stürzte ein Strommast auf einemenschenleere Bundesstraße. In Bochum wurden Dachpfannen auf demGebäude des Polizeipräsidiums abgedeckt.

In Brühl fuhr am frühen Samstagmorgen ein ICE-Zug gegen einen vomSturm umgerissenen Baum, der sich in der Oberleitung verfangen hatte.Dabei wurde der Lokomotivführer leicht verletzt, wie dieBundespolizei mitteilte. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben. DieBahnstrecke in Richtung Koblenz war wegen Aufräumarbeitenvorübergehend gesperrt.

Bahnverkehr schnell normalisiert

Zudem gab es vereinzelte Streckensperrungenzwischen Hannover und Dortmund sowie Münster und Osnabrück. DerSchienenverkehr habe sich aber bereits am Samstagnachmittag wiedernormalisiert, sagte ein Bahnsprecher.

Der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnung fürNordrhein-Westfalen bereits am Samstagvormittag wieder auf. Lauteiner Mitarbeiterin des DWD in Essen war die Lage in der Nacht zuSamstag bis Mitternacht ruhig geblieben. Am Samstagmorgenverzeichneten die Meteorologen in Köln und Gießen schwere Sturmböen.Über den höchsten Berg in NRW, den "Kahlen Asten" im Sauerland,peitschten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und starkem Gewitterextreme Böen.

Während des Orkantiefs "Kyrill" vor gut einem Jahr hatten dieRettungskräfte mehr als 13 000 Einsätze gezählt. Damals starbenallein in Nordrhein-Westfalen fünf Menschen. Es gab 130 Verletztesowie einen Sachschaden von rund 30 Millionen Euro. Zu denSachschäden durch "Emma" gibt es bislang noch keine offiziellenZahlen.

(afp)
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