„Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ Welche Schäden das Sturm-Wochenende in NRW angerichtet hat

Düsseldorf · Zugausfälle, umgestürzte Bäume, abgerissene Stromleitungen und ein verheerendes Feuer – auch Sturmtief „Antonia“ richtet in NRW größere Schäden an. Ein Überblick über die Schäden des Sturm-Wochenendes. Und: Ab Mittwoch soll das Wetter endlich besser werden.

Sturm NRW: Diese Schäden richtet "Antonia" an - Fotos der Nacht
13 Bilder

So hart trifft Sturm „Antonia“ NRW

13 Bilder
Foto: dpa/Federico Gambarini

Seit Tagen jagt in Nordrhein-Westfalen ein Sturmtief das andere: Nach „Ylenia“ und „Zeynep“ richtete auch „Antonia“ erhebliche Schäden an – und sorgte an Rhein und Ruhr teils für chaotische Zustände mit Unfällen auf den Straßen sowie Verspätungen und Zugausfällen auf den Schienen. Schwere Verletzungen oder Todesfälle gab es nicht, meist blieb es bei Sachschäden. Auch am Dienstag werden noch Sturm und Regen erwartet. Erst am Mittwoch ist Entspannung in Sicht. Dann soll das Wetter endlich wieder besser werden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

Die Feuerwehren in mehreren Städten meldeten am Montagmorgen noch einmal viele Einsätze wegen beschädigter Häuser und umgestürzter Bäume. Die Deutsche Bahn hatte wegen des Unwetters am Sonntagabend ihren Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen eingestellt. Am Montagmorgen war nach Angaben des Unternehmens mit Ausfällen und Verspätungen auf etliche Zugstrecken in dem Bundesland zu rechnen.

Sturm „Antonia“ sorgt für Schäden in Solingen
7 Bilder

Sturm „Antonia“ sorgt für Schäden in Solingen

7 Bilder
Foto: Gianni Gattus

Demnach waren wegen möglicher Sturmschäden zunächst umfangreiche Erkundungsfahrten erforderlich, die voraussichtlich bis in den Vormittag dauern sollten. Zunächst eingestellt war der Betrieb auf mehreren S-Bahn-Linien, so auf der Strecke S1 von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Solingen, der S6 von Essen nach Köln oder der S23 von Euskirchen nach Bonn. Die S-Bahnen auf anderen Strecken sowie zahlreiche Regionalzüge verkehrten demnach aber weitgehend nach Plan.

In Herdecke in Nordrhein-Westfalen löste sich durch den Sturm das Flachdach eines Mehrfamilienhauses, Teile schlugen im Dachstuhl eines weiteren Gebäudes ein und verteilten sich auf einer Straße. Nach Angaben der Feuerwehr wurde auch dabei allerdings niemand verletzt.

Auch das verheerende Feuer in einem großen Essener Wohnkomplex, bei dem am Montagmorgen drei Menschen verletzt wurden, wurde vom Wind negativ beeinflusst. Wie die Feuerwehr mitteilte, sorgte das in der Nacht wütende Sturmtief offensichtlich dafür, dass sich das auf einem Balkon ausgebrochene Feuer rasend schnell über die Fassade und Balkone ausdehnen konnte. 35 Wohnungen brannten nach einer ersten Bilanz der Stadt völlig aus, weitere wurden beschädigt. 128 Menschen verloren ihre Wohnung. Die Feuerwehr war mit 150 Einsatzkräften vor Ort.

Zuvor hatten „Ylenia“ und „Zeynep“ bei ihrem Zug quer über einen Großteil des Landes massive Schäden angerichtet. Orkantiefs „Zeynep“ hatte unter anderem zu drastischen Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs in Norddeutschland geführt. Am Montag waren laut Bahn immer noch Strecken im Fernverkehr gesperrt, darunter die von Hamburg und Berlin in Richtung Rostock.

Auch in den nordrhein-westfälischen Wäldern hinterließen die Stürme und orkanartigen Böen zum Teil deutliche Spuren, hieß es, auch wenn das Bild nach „einer ersten groben Lageeinschätzung“ des Landesbetriebs Wald und Holz am Montag uneinheitlich war. In den östlichen Teilen des Sauerlandes und den höheren Lagen der Region Soest-Sauerland sowie des Wiehengebirges in Ostwestfalen-Lippe seien starke Schäden registriert worden. Im restlichen Land gab es „leichte bis mittlere Schäden“. Nahezu alle Baumarten seien betroffen, hieß es weiter. Neben den durch den Borkenkäfer vorgeschädigten Bäumen habe es auch vitale Fichtenbestände und Buchen erwischt. Nach ersten Schätzungen sei die Schadholzmenge aber geringer als nach den Stürmen „Kyrill“ (2007) und „Friederike“ (2018). Eine genauere Einschätzung könne erst erfolgen, wenn die Wege freigeräumt seien - voraussichtlich in der kommenden Woche.

Welche Schäden die Stürme der vergangenen Tage in der Region hinterlassen haben:

(bora/chal/AFP/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort