Mitmachaktion des Nabu Teilnehmerrekord bei der „Stunde der Gartenvögel“ – auch wegen Corona

Düsseldorf · Bei der Mitmachaktion „Stunde der Gartenvögel“ haben in diesem Jahr in NRW so viele Menschen teilgenommen wie noch nie. Das liegt dem Naturschutzbund zufolge auch an der Corona-Krise.

 Ein Rotkehlchen sitzt auf einem Ast (Archivbild).

Ein Rotkehlchen sitzt auf einem Ast (Archivbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Rekord in Zeiten von Corona: An der „Stunde der Gartenvögel“ haben in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr 23.000 Menschen teilgenommen. Den Rekord führte der stellvertretende Vorsitzender und Ornithologe beim Naturschutzbund NRW, Heinz Kowalski, auch auf die Corona-Maßnahmen zurück: „Viele mussten zuhause bleiben und haben sich mit ihrer heimischen Natur stärker auseinandergesetzt“, erklärte er am Mittwoch.

Die Teilnehmer zählten insgesamt am vergangenen Wochenende rund 442.000 Vögel in Parks, vom Balkonen aus oder in Gärten und meldeten ihre Beobachtungen der Naturschutzorganisation Nabu. Im vergangenen Jahr hatten in NRW den Angaben zufolge nur etwas mehr als 14.500 Vogelfreunde teilgenommen. Damals waren insgesamt rund 298.000 Vögel gezählt worden.

Im Mittelpunkt des Interesses der diesjährigen Zählung stand die Blaumeise: Bundesweit seien im Vergleich zum Vorjahr 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden. „In Nordrhein-Westfalen liegt der Rückgang mit minus 21 Prozent nur geringfügig niedriger. Lokal ist dies aber durchaus unterschiedlich“, so Kowalski.

Seit Anfang März verzeichnet der Nabu ein Blaumeisen-Sterben in Deutschland. Mehr als 35.000 tote Tiere seien gemeldet worden. Als Ursache sei das Bakterium Suttonella ornithocola identifiziert worden, das offensichtlich ausschließlich bei Meisenarten Lungenentzündungen verursache.

Ansonsten wurde in NRW unverändert am häufigsten der Haussperling gesichtet, gefolgt von Amsel und Kohlmeise. Auf Platz vier liege trotz des Rückgangs die Blaumeise und auf Platz fünf die Ringeltaube. Bis zum 18. Mai können noch Beobachtungen vom vergangenen Wochenende gemeldet werden.

(kess/dpa)
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