Studie zum „Lockdown“ Traurigkeit und Verständnis bei Heimbewohnern

Münster · Traurig und verzweifelt, aber auch verständnisvoll haben Bewohner von Pflegeheimen auf den Corona-„Lockdown“ reagiert. Das geht aus einer Studie der Fachhochschule Münster hervor.

Eine Maske liegt in einer Pflegeeinrichtung (Symbol).

Eine Maske liegt in einer Pflegeeinrichtung (Symbol).

Foto: dpa/Frank Molter

Als massivstes Problem sei das Besuchsverbot für Angehörige wahrgenommen worden, sagte Mirko Sporket vom Fachbereich Sozialwesen der FH am Montag. Aufgrund des Besuchsverbotes in den Heimen hatte der Hochschullehrer für die Studie online 34 Mitarbeiter in vier Seniorenheimen befragt.

Danach scheine sich für stark an Demenz erkrankte Bewohner die Situation weniger dramatisch dargestellt zu haben als zunächst befürchtet, berichtete Sporket: „Sie wurden teilweise sogar als entspannter beschrieben.“ Das Besuchsverbot habe in diesen Fällen die Angehörigen vermutlich schlimmer getroffen als die Senioren selbst. Laut den Befragten habe die Ruhe in den Heimen den Demenzkranken gutgetan.

Die Mitarbeiter in den Einrichtungen hätten sich während des Lockdowns stärker belastet gefühlt, sagte Sporket. Als Gründe nannten sie den Angaben zufolge unter anderem wenig Kontakt zu den Kollegen, Sorge vor eigener Ansteckung, Konflikte mit Angehörigen und das Leid der Bewohner. Andererseits spürten viele eine höhere gesellschaftliche Wertschätzung und einen stärkeren Zusammenhalt im Team.

(ham/epd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort