Wegen 2G-Regeln Polizei befürchtet wachsende Aggression bei Ungeimpften

Düsseldorf · Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) befürchtet durch die neuen Corona-Einschränkungen vor allem für Ungeimpfte eine Zunahme der Aggressivität. Für Ungeimpfte werde es nun schwerer, unter dem Radar zu bleiben.

 Polizisten in der Düsseldorfer Altstadt

Polizisten in der Düsseldorfer Altstadt

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Wir mussten mit jeder Pandemie-Welle erleben, dass die Stimmung in der Bevölkerung gespaltener wird“, sagte Michael Mertens, NRW-Landesvorsitzender der GdP, unserer Redaktion. „Wir mussten auch erleben, dass diejenigen, die mit den Maßnahmen nicht einverstanden sind, immer lauter und aggressiver werden, deshalb müssen wir das jetzt auch befürchten.“

Ungeimpfte würden nun von vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen. „Die Maßnahmen empfinden sie zudem als indirekten Impfzwang – diese Kombination kann die Spaltung der Gesellschaft weiter verschärfen“, sagte Mertens. Eine Spaltung wie beispielsweise in Sachsen, wo die Impfquote sehr niedrig ist und die Stimmung immer weiter kippt, befürchtet Mertens für NRW aber nicht. „Aber wir bewerten die Situation jeden Tag neu.“

Mertens ist davon überzeugt, dass viele Skeptiker sich nun doch noch für eine Impfung entscheiden. „Bisher war es für Ungeimpfte ja viel einfacher, unter dem Radar zu bleiben, aber das Radar wird nun immer gründlicher.“ Trotzdem wird es weiterhin Menschen geben, die die Regeln zu umgehen versuchen, wie Mertens sagt. „Und der militante Impfverweigerer lässt sich ohnehin nicht beeindrucken. Es wird einen kleinen Teil der Bevölkerung geben, der sich radikalisieren wird – auch darauf müssen wir uns einstellen.“

Ziel des NRW-Innenministeriums ist es, die rund 50.000 Polizeibeamte- und Beamtinnen bis Ende des Jahres zu boostern. „Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber es ist gut“, sagte Mertens. Bis dato habe es keine Auskunftspflicht zum Impfstatus innerhalb der Behörde gegeben. „Auch wir werden in unseren Reihen Verweigerer haben“, sagt Mertens. „Wenn der Innenminister eine Impfpflicht für die Polizei vorsehen würde, dann könnte ich das Argument gut nachvollziehen und wir als GdP könnten uns vorstellen, das zu unterstützen“, sagte Mertens. Da die Polizei auch zur Überprüfung der 2G-Regeln eingesetzt werde und eine systemrelevante Berufsgruppe sei, „müssen wir auch eine Impfpflicht akzeptieren“.

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