Krefeld Streik: Bus und Bahn fallen aus

Krefeld · Am Mittwoch fahren wegen des Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Krefeld weder Busse noch Bahnen. Auch bei der Abfuhr der Mülltonnen kann es zu Verzögerungen kommen, teilte der Müllentsorger GSAK mit.

 Sowohl die Busse als auch die Bahnen bleiben heute auf dem SWK-Betriebshof an der St.-Töniser Straße.

Sowohl die Busse als auch die Bahnen bleiben heute auf dem SWK-Betriebshof an der St.-Töniser Straße.

Foto: SWK

Der zweite Warnstreik im öffentlichen Dienst wird morgen in Krefeld große Auswirkungen haben: Busse und Bahnen fallen ganztägig komplett aus. Dies teilte gestern eine Sprecherin der Stadtwerke Krefeld (SWK) mit.

Vor zwei Wochen hatte die SWK-Mobil den Personalausfall durch den Streik noch kompensieren können: Zumindest alle Bahnen konnten fahren, weil Subunternehmen der Stadtwerke einsprangen. Diesmal wird auch bei den Subunternehmern wie Westbus gestreikt. Nur die Bus-Linien 055 (Willich bis Stahldorf) und 056 (Willich-Neersen - Stahldorf) verkehren eingeschränkt.

Auch die Müllentsorgung ist vom Streik betroffen — die Gewerkschaft Verdi hat auch beim städtischen Krefelder Entsorgungsdienst GSAK Streiks angekündigt. "Die Bürger müssen sich darauf einstellen, dass die Tonnen womöglich einen Tag später abgeholt werden", teilte gestern eine Sprecherin der GSAK mit.

In der Stadtverwaltung Krefeld soll ebenfalls gestreikt werden. Welche Abteilungen dort streiken und ob der Publikumsverkehr betroffen ist, steht noch nicht fest. "Das erfahren wir erst am Mittwoch", sagte eine Sprecherin der Stadt. Gestreikt wird auch im Jobcenter der Arbeitsagentur und bei der Sparkasse.

Der Warnstreik begleitet die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi hat den Streik organisiert und rechnet mit deutlich mehr Zuspruch als beim Streik vor zwei Wochen. Bei Verdi wird schon von einem großen Arbeitskampf mit hunderttausenden Streikenden geredet. Eine vierte Verhandlungsrunde und eine Schlichtung werde es nicht geben.

Die Krefelder Verdi-Geschäftsführerin Mechthild Schratz wirft den Verhandlungspartnern auf Arbeitgeberseite vor, die Arbeitnehmer mit einem "Nullangebot" abzuspeisen. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber, Bund und Kommunen, haben stattdessen ein Stufenmodell angeboten, das nach Rechnung der Arbeitgeber im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde.

Nach Rechnung von Verdi würde dieses Stufenmodell nur ein Lohnplus von 1,77 Prozent steigen. Der Kommunale Arbeitgeberverband (VKA) in Nordrhein-Westfalen ruft zu Kompromissbereitschaft auf. "Wir bieten mit unserem Angebot ein Plus in Höhe von 3,3 Prozent.", so VKA-Präsident Thomas Böhle.

Die nächste Verhandlungsrunde beginnt am 28. März. Die Streikenden werden mit einem Sonderzug um 8.10 Uhr ab Hbf. Krefeld, Gleis 4, zu einer zentralen Kundgebung in Köln mit Verdi-Chef Frank Bsirske fahren.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort