Warnstreiks gestartet Hunderte Flüge fallen in Düsseldorf und Köln/Bonn aus
Düsseldorf/Köln · Flugreisende in NRW müssen am heutigen Freitag mit Flugausfällen, Verspätungen und längeren Wartezeiten rechnen. An den Airports Düsseldorf und Köln/Bonn haben Warnstreiks begonnen. Wie viele Flüge betroffen sind, lesen Sie hier.

So läuft der Streik an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn
An den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und Köln/Bonn, haben ganztägige Warnstreiks begonnen. Das bestätigte ein Verdi-Sprecher am frühen Freitagmorgen. Die Gewerkschaft rief Beschäftigte der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu Arbeitsniederlegungen auf. Nach den vorläufigen Angaben der beiden Flughäfen fallen am Freitag voraussichtlich Hunderte Flüge aus.
„Aufgrund der Warnstreiks gibt es heute keinen regulären Passagierflugverkehr am Flughafen Köln/Bonn“, teilte der Airport mit. Der Warnstreik werde bis Mitternacht und in Teilbereichen sogar bis Samstagmorgen um 7.00 Uhr andauern.
„Wir haben eine gute Beteiligung, die Stimmung ist entschlossen“, sagte der Verdi-Sprecher. Am Flughafen Köln/Bonn habe der Warnstreik bereits am Donnerstagabend um 22.00 Uhr begonnen, in Düsseldorf legten die Beschäftigten ihre Arbeit am Freitag um 03.00 Uhr nieder. Nach Angaben der Gewerkschaft streiken allein in Düsseldorf rund 500 Beschäftigte.
Die beiden Airports raten den Passagieren, sich vor der Anreise zum Flughafen bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter nach dem Status ihres Fluges zu erkundigen. Zuvor hatte auch Verdi erklärt, Fluggäste müssten am Freitag an den beiden Airports mit Verspätungen, längeren Wartezeiten sowie Flugausfällen rechnen.
So viele Flüge fallen in Düsseldorf und Köln/Bonn aus
Am Flughafen Köln/Bonn fallen am Freitag nach Angaben des Airports fast alle Flüge aus. 144 der ursprünglich geplanten 148 Starts und Landungen von Passagierflugzeugen könnten nicht stattfinden, sagte ein Sprecher am frühen Freitagmorgen. Ein Teil davon werde über andere Flughäfen abgewickelt, der Rest annulliert. Der Flughafen Düsseldorf will einen Notbetrieb aufrechterhalten. 264 der ursprünglich 391 geplanten Starts und Landungen werden ausfallen, wie ein Airport-Sprecher am Freitagmorgen bestätigte.
Auch in Stuttgart kein regulärer Flugbetrieb
Nicht nur in NRW müssen Flugreisende mit zahlreichen Ausfällen rechnen. Auch am Flughafen Stuttgart sollte es am Freitag keinen regulären Reisebetrieb geben. Es könnten laut Flughafen nur Sicherheitslandungen sowie medizinische und militärische Flüge durchgeführt werden, hieß es. Regulär seien 169 Flugbewegungen geplant gewesen, von dem Warnstreik seien rund 20.000 Passagiere betroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft wurden in Stuttgart rund 2000 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen.
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wird es trotz des Streikaufrufs Starts und Landungen geben. Es könne jedoch zu längeren Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen kommen, sagte Geschäftsführer Uwe Kotzan.
Nach Angaben des Flughafenverbands ADV werden an den Flughafenstandorten Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden mehr als 89.000 Passagiere durch die massiven Streiks betroffen sein. Die Fluggesellschaften hätten insgesamt 681 Flugverbindungen gestrichen.
Hintergründe des Streiks
Aufgerufen zum Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi. Hintergrund sind Verhandlungen zur Bezahlung in der Luftsicherheitsbranche sowie der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Am Montag hatten bereits die Beschäftigten an den Airports in Hamburg, Hannover und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER ihre Arbeit niedergelegt.