Krefeld Straßenstrich: SPD und CDU kritisieren Bezirksregierung

Krefeld · Das Regierungspräsidium in Düsseldorf lehnt eine Ausweitung des Sperrbezirks Neue Ritterstraße ab.

Die Weigerung der Bezirksregierung, den Sperrbezirk an der Neuen Ritterstraße auszuweiten, sei ein Unding", kommentierten Daniel Wingender CDU) und Hans Butzen (SPD) übereinstimmend. Nach Berichten der Anwohner und des Ordnungsamts treffen sich dort in Spitzenzeiten bis zu 25 Prostituierte.

Die Bezirksregierung bezweifelt offenbar die Größenordnung des Problems. "Der Straßenstrich im Südbezirk ist wesentlich intensiver und umfangreicher als er von der Bezirksregierung beschrieben wird. Das ist eine unverantwortliche Bagatellisierung. Die Bezirksregierung scheint unter Wahrnehmungsstörungen zu leiden. Die Beschwerden der Anwohner sind begründet", erklärt Wingender.

Falls die Bezirksregierung ihre Haltung nicht ändere, ziehe die CDU eine Untätigkeitsklage und eine Dienstaufsichtsbeschwerde in Erwägung. Der CDU-Politiker kündigte eine entsprechende Initiative für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Süd an. "Dass die Bezirksregierung eine Ausweitung des Sperrbezirks ablehnt und dabei keine Alternative aufzeigt, wie wir vor Ort dem Problem der Straßenprostitution begegnen, ist nicht zufriedenstellend. Das Ausmaß der Straßenprostitution ist eine enorme Belastung für die Anwohner, daher bleibt die SPD bei ihrer Forderung, die Ritterstraße und das Dießemer Bruch zum Sperrbezirk zu machen", erklärt Butzen, ordnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion.

Wenn die Bezirksregierung behaupte, fast keine Prostituierten angetroffen zu haben, dann stimme etwas nicht. Er biete der Bezirksregierung an, die wirkliche Situation vor Ort zu prüfen. Butzen fühle sich von der Bezirksregierung im Stich gelassen. Er fordere Vorschläge, wie die Stadt das Problem lösen könne. "Offensichtlich haben die bisherigen Kontrollen keine nachhaltig abschreckende Wirkung", sagt Butzen.

(sti)
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