Viele Funde im Netz dokumentiert Deshalb sind Stinkwanzen in NRW-Wohnungen auf dem Vormarsch
Düsseldorf · Sie sehen ein bisschen aus wie Käfer und sind harmlos, solange man ihnen nicht zu nahe kommt. Fühlen sich Stinkwanzen aber bedroht, werden sie ihrem Namen gerecht.
Bei Facebook und Co. mehren sich die Beiträge mit Fotos, auf denen kleine, oft grau-braune Insekten zu sehen sind, die wie Käfer aussehen. Meist verbunden mit der Frage: „Was ist das?“ In diesem Jahr tauchen die Stinkwanzen vielerorts in NRW auf - und sie kommen jetzt auch in die Wohnungen und Häuser.
In einem Hochhaus in Remscheid krabbelten die Tierchen in Scharen die Wände hoch. „Das Fenster war granatenvoll mit den Viechern“, sagt Mieter Klaus Trester. Schädlich für den Menschen sind die 12 bis 13,5 Millimeter großen Stinkwanzen mit dem breit-ovalen Körper zwar nicht, erfuhr der Mieter, aber nervig und eklig.
Der trockene und warme Sommer hat dafür gesorgt, dass sich die Wanzen stark vermehrt haben, berichtet der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Im Sommer sind die Insekten grün, ihr offizielle Name ist deshalb auch „Grüne Stinkwanze“. Im Herbst und Winter werden sie graubraun bis braunrot. Wenn die Temperaturen zurückgehen, suchen die Krabbeltiere ein warmes Plätzchen.
Wer eine Stinkwanze in der Wohnung findet, sollte sie keinesfalls zerdrücken. Die Insekten sondern ein übel riechendes Sekret ab, wenn sie sich bedroht fühlen. Das haben sie mit vielen anderen Wanzen-Arten gemeinsam.
Wer die Insekten nicht im Haus haben möchte, sollte Fliegengitter lückenfrei anbringen und mögliche Ritzen in Fenstern oder Türen abdichten. Sind die Stinkwanzen bereits im Haus, fängt man sie in einem Glas ein, schiebt ein festes Blatt Papier darunter und setzt sie ins Freie. Oder man fegt sie mit einem weichen Handbesen auf und bringt sie raus, rät der Nabu. Allerdings sollte man auch dabei vorsichtig vorgehen: Die Wanzen können fliegen.