Aktion „Deutschland rundet auf“ für benachteiligte KInder Jeder Cent zählt

Düsseldorf · Die Stiftung „Deutschland rundet auf“ sammelt Kleinstspenden über Unternehmen aus allen Branchen. Mehr als zehn Millionen Euro für sozial benachteiligte Kinder kamen so bisher zusammen. Aktuell sollen eine Million Euro für Förderprojekte vergeben werden.

 Mit Aufstellern an Kassen wird auf die Aufrundungs-Möglichkeit hingewiesen.

Mit Aufstellern an Kassen wird auf die Aufrundungs-Möglichkeit hingewiesen.

Foto: Stidftung DRF/Stiftung DRF

 Mit minimalem Aufwand Gutes tun, das ist der Gedanke der Stiftung „Deutschland rundet auf“. Die Idee ist so einfach wie einleuchtend: Wer will, rundet beim Einkauf den Rechnungsbetrag an der Kasse auf zehn Cent auf. Seit 2012 kamen so bei insgesamt rund 220 Millionen Aufrundungen mehr als 10,7 Millionen Euro an Spenden für gemeinnützige Förderprojekte zugunsten benachteiligter Kinder zusammen. Bei einigen Unternehmenspartnern wie Henkel ist es auch möglich, dass Mitarbeiter einen kleinen Betrag monatlich von ihrem Gehalt spenden. Bis zum 31. März können sich nun zum achten Mal Projekte bewerben. Vergeben werden etwa 100.000 bis 200.000 Euro pro Vorhaben – insgesamt eine Million Euro.

 Zu den rund 20 Partnern der bundesweit operierenden Stiftung zählen unter anderem große Lebensmittel-Handelsketten und Einzelhändler verschiedener Branchen. Sie weisen meist mit Werbetafeln an der Kasse darauf hin, dass Kunden mit ihrem Einkauf einen Obolus leisten können. Im Jahr 2019 belief sich die durchschnittliche Einzelspende dabei auf 4,2 Cent, sagt Geschäftsführerin Anke Merz-Betz. Eine Summe, die man im Portemonnaie kaum spüre, die aber große Wirkung entfalten könne. Insgesamt seien diese sogenannten Mikrospenden im vergangenen Jahr aber leicht zurückgegangen, sagt Merz-Betz. Corona-bedingt seien viele Menschen seltener einkaufen gegangen oder hätten elektronisch bezahlt. „Dabei kann man auch bei der bargeldlosen Zahlung aufrunden“, erklärt Merz-Betz, „das ist nur kaum bekannt.“

 Zugute kommt das Geld Kindern und Jugendlichen, die von Armut bedroht sind. Dabei geht es vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe, etwa durch Mentorenprogramme, Angebote zur Gewaltprävention oder zur frühkindlichen Bildung. Die Förderkriterien sind streng, alle Projekte durchlaufen ein mehrstufiges Prüfverfahren, in dem sie auch unabhängig begutachtet und zertifiziert werden. Anspruch der Stiftung sei es, dass das Geld die Kinder auch wirklich erreiche, sagt Merz-Betz – und zwar zu 100 Prozent. Letzte Instanz ist ein Kuratorium, dem unter anderem Simone Bagel-Trah, Aufsichtsratsvorsitzende der Henkel AG, angehört. „Bei ,Deutschland rundet auf’ fließt jeder Cent eins zu eins in Projekte gegen Kinderarmut“, sagt Bagel-Trah. „Und zwar in Projekte, die nachhaltig angelegt sind.“

 Die Stiftung verfolge auch nach der Vergabe des Geldes, wie sich die geförderten Vorhaben entwickeln würden, sagt Merz-Betz. Nur so könne man dem eigenen Anspruch gerecht werden, zudem kristallisierten sich dabei besonders erfolgreiche Projekte heraus. Diese dürften sich auch mehrmals bewerben, Beschränkungen in dieser Hinsicht gebe es keine. Insgesamt wurden bislang nach Angaben der Stiftung 94.000 Kindern und Jugendlichen an mehr als 3500 Wirkungsstätten in ganz Deutschland geholfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort